WTA: Die deutschen Talente im Jahr 2023

Noma Noha Akugue hat mit dem Finaleinzug beim WTA-Turnier am Hamburger Rothenbaum aufhorchen lassen. Doch mit Ella Seidel hat eine weitere deutsche Spielerin in diesem Jahr eine große Entwicklung hingelegt. Eine kleine Bestandsaufnahme der deutschen Talente.

von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet: 11.12.2023, 13:01 Uhr

Noma Noha Akugue erreichte am Hamburger Rothenbaum das Finale.
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Noma Noha Akugue erreichte am Hamburger Rothenbaum das Finale.

Dass dem deutschen Frauentennis der Nachwuchs fehlt, ist seit vielen Jahr ein oft wiederholtes Mantra. Dass dem keineswegs so ist, gehört als Reaktion ebenso dazu, Das Tennisjahr 2023 hat durchaus bewiesen, dass in den nächsten Jahren die Entwicklung von vielversprechenden Talenten Richtung Top100 führen kann. Hier eine kleine Zusammenfassung der letzten Monate.

Eva Lys, WTA-Ranking 136

Eva Lys erreichte in diesem Jahr mit Platz 112 ihre bis jetzt beste Platzierung. Als 136. beendet die 21-Jährige das Jahr, in dem sie bei den Australian Open ihre erste Hauptfeldteilnahme bei einem Grand Slam verbuchte und bei den US Open dann auch den ersten Sieg bei einem der vier Major-Turniere feiern durfte. Der nächste Schritt für Lys wird sein, die Top100 zu erreichen und sich auf der WTA Tour zu etablieren.

Noma Noha Akugue, WTA-Ranking 178

Noma Noha Akugue steht schon seit einigen Jahren bei vielen Beobachtern hoch im Kurs. Auf Platz 234 in die neue Saison gestartet, ging es im Sommer bis auf Platz 142 im Ranking. Über allem steht der Finaleinzug beim WTA-Turnier am Rothenbaum, bei dem die Hamburgerin ausgerechnet beim Heimspiel zum ersten Mal auf großer Bühne auftrumpfte. Die öffentliche Wahrnehmung um ihre Person ist seitdem nochmal gestiegen. Bei Challengern und größeren ITF-Events zeigte die 20-Jährige oftmals die Möglichkeiten, die ihr kraftvolles Spiel bringt.

Ella Seidel, WTA-Ranking 180

Ella Seidel machte in diesem Jahr den größten Sprung der deutschen Nachwuchsspielerinnen im Ranking. Von Platz 573 ging es auf Rang 180 in der Weltrangliste. Grundlage dafür waren zwei ITF-Titel auf deutschem Boden und der Turniersieg bei einem hochdotierten ITF-Event in Bratislava, sowie weiteren Finalteilnahmen. Die 18-Jährige wird im kommenden dadurch sicherlich häufiger auf der WTA Tour zu sehen sein.

Kuhl, Middendorf und die weiteren Talente

Die 18-Jährige Carolina Kuhl machte in diesem Sommer ihr Abitur, gewann ungefähr zur selben Zeit in Folge ihre ersten drei Profititel, u.a. das ITF-Turnier in Troisdorf. So ging in der Weltrangliste in den letzten zwölf Monaten von Platz 1100 in die Top500. Julia Middendorf stand dort schon zu Beginn des Jahres. Eine Entwicklung in der Weltrangliste war in diesem Jahr nicht zu verzeichnen, jedoch spielte die 20-Jährige konstant und sammelte entsprechend Weltranglistenpunkte.

Mit Alexandra Vecic gibt es eine weitere Spielerin, die bei ITF-Turnieren kontant gute Ergebnisse einfahren kann und der Sprung nach oben vorstellbar ist. Mit der 15-Jährigen Julia Stusek wartet dazu ein weiteres deutsches Talent auf ihre Chance. Dazu kam die 20-Jährige Nastasja Schunk im Herbst von einer langen Verletzungspause zurück. Am letzten Wochenende krönte sie sich zur Deutschen Meisterin. Hoffnung über deutsche Erfolge dürfen also bestehen.

von Daniel Hofmann

Montag
11.12.2023, 15:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.12.2023, 13:01 Uhr