WTA Finals: Angelique Kerber unterliegt Kiki Bertens in drei Sätzen
Angelique Kerber startet mit einer Niederlage in die WTA-Finals in Singapur. Im ersten Gruppenmatch unterliegt sie Kiki Bertens mit 6:1, 3:6 und 4:6.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
22.10.2018, 18:28 Uhr
Kerber begann äußerst stark und erspielte sich gleich im ersten Aufschlagspiel der Niederländerin eine Breakmöglichkeit. Diese konnte Bertens allerdings noch abwehren. Es sollte der einzige Gamegewinn im ersten Satz bleiben.
Denn die Deutsche agierte sehr druckvoll und spielte ihre Gegnerin mit herrlichem Tennis beinahe an die Wand. Zudem agierte sie vor allem bei Breakbällen gegen sich äußerst nervenstark. Kerber konnte im ersten Durchgang alle fünf Breakbälle von Bertens abwehren.
Nach nur etwas mehr als 30 Minuten hatte die Topgesetzte den ersten Satz mit 6:1 eingetütet. Das lag einerseits an der starken Vorstellung der Deutschen, andererseits aber auch an der Fehleranfälligkeit Bertens. Ganze 17 Unforced Errors produzierte die 26-Jährige in nur sieben Games - viel zu viel, um beim Jahresendturnier der besten acht Spielerinnen auch nur irgendwie mitzuhalten.
Auch im zweiten Satz sah man zunächst ein ähnliches Bild: Kerber spielte solide, Bertens machte die Fehler. So ging die Wimbledon-Siegerin gleich wieder mit 2:0 in Führung, ehe ihre Kontrahentin der erste Spielgewinn nach zuvor acht in Folge verlorenen Games gelang.
Bertens kämpf sich ins Match zurück
Dieser schien Bertens zu beflügeln, mit einem grandiosen Return und einem darauffolgenden Vorhandwinner schaffte sie den Ausgleich zum 2:2. Kurze Zeit später ging sie sogar erstmals in Durchgang zwei in Front.
Danach flachte das Spiel etwas ab, ehe Kerber beim Stand von 3:4 wieder um ihr Aufschlagspiel kämpfen musste. Mit einem Doppelfehler musste sie schlussendlich tatsächlich das Break hinnehmen. Danach konnte Bertens den Satz dank einiger unnötiger Fehler der Deutschen mit 6:3 für sich entscheiden.
Somit musste wie bereits im anderen Match der roten Gruppe (Stephens gewann gegen Osaka) ein dritter Satz die Entscheidung bringen. Und so manch ein Fan Kerbers muss sich wohl gefragt haben, wie plötzlich es dazu gekommen war.
Breakfestival zu Beginn des dritten Satzes
Wer darüber mit Sicherheit nicht nachdachte, war Kiki Bertens. Die Niederländerin knüpfte zu Beginn des dritten Abschnittes sofort an die starke Leistung aus der zweiten Hälfte von Durchgang zwei an und durchbrach den Aufschlag Kerbers mit einem sensationellen Rückhandreturn zur 1:0-Führung.
Doch Kerber bewies abermals ihre Kämpferqualitäten und schaffte nach einem 40:15 für Bertens doch noch das sofortige Rebreak. Die Achterbahnfahrt sollte damit aber noch lange nicht beendet sein, nach drei Spielpunkten musste die Weltranglistenzweite erneut ihren Aufschlag abgeben.
Wieder gab die dreifache Grand-Slam-Siegerin die postwendende Antwort und glich zum 2:2 aus. Beide Spielerinnen hatte zu diesem Zeitpunkt bei eigenem Service weit mehr Probleme als ihnen lieb war. Das zeigte sich auch bei Kerber: Erneut musste sie ein Break zum 2:3 aus ihrer Sicht hinnehmen.
Zum Glück für die Deutsche mühte sich auch ihre niederländische Widersacherin bei eigenem Aufschlag. So durfte Kerber über ein weiteres Break zum 3:3 jubeln. Doch gemäß des äußerst skurrilen Drehbuchs schlug Bertens erneut zurück und ging mit 4:3 in Führung.
Bertens dreht 0:40 und holt sich allererstes Aufschlagspiel
Als im nächsten Spiel beim Stand von 0:40 alle Zuschauer mit einem neuerlichen Break rechneten, bekam das Match die entscheidende Wendung. Bertens wehrte alle drei Breakbälle ab und konnte dank eines Asses auf 5:3 erhöhen. Es war dies das erste gewonnene Aufschlagspiel im dritten Satz. Und das im achten Game!
Der Kuriositäten nicht genug brachte Kerber entgegen aller Vorzeichen ihren Aufschlag zum 4:5 durch und zwang Bertens zum Ausservieren. Das meisterte sie mit Bravour und sicherte sich nach exakt zwei Stunden den Matchgewinn. Kerber steht im zweiten Gruppenmatch gegen Naomi Osaka nun bereits mit dem Rücken zur Wand.