WTA Indian Wells: Angelique Kerber - Der "Houdini-Akt" als Initialzündung?
Angelique Kerber fuhr beim WTA-1000-Turnier in Indian Wells ihren ersten Sieg im laufenden Kalenderjahr ein. Das Mega-Comeback gegen Qinwen Zheng soll nach einem verkorksten Saisonstart nun als Initialzündung dienen.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
13.03.2022, 11:10 Uhr
"Am Ende habe ich einfach nur noch versucht, zurückzukommen." So fasste Angelique Kerber ihren ersten Auftritt beim WTA-1000-Turnier in Indian Wells gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zusammen. Dass dieses Unterfangen mit einem Happy End für die Deutsche endete, hatte sie wieder einmal ihren Comeback-Qualitäten zu verdanken. Ihre Gegnerin Qinwen Zheng führte im dritten Satz bereits mit 4:1 und Doppelbreak, dank fünf Spielgewinnen in Folge trug letztlich aber doch Kerber den 6:2, 5:7 und 6:4-Sieg davon.
Nachdem es bei den Australian Open und in Doha noch Erstrundenniederlagen gesetzt hatte, durfte sich die 34-Jährige somit erstmals im Jahr 2022 über einen Matcherfolg freuen. "Ich fühle mich gut, aber ich habe natürlich die Wochen und Tage gebraucht, um wieder fit zu werden", meinte Kerber, die sich im Dezember mit dem Coronavirus infiziert hatte. Es werde daher auch noch etwas dauern, bis sie wieder ihr Leistungsmaximum erreiche
Nun wartet Kasatkina
Dennoch spekulierte Kerber nach dem "Houdini-Akt" auf eine Initialzündung: "Jetzt habe ich ein Match hier und ich spiele mich immer ganz gerne ins Turnier rein. Deswegen hoffe ich, dass das nächste ein bisschen besser wird von meiner Seite her." Dieses wird die dreifache Grand-Slam-Gewinnerin gegen Daria Kasatkina bestreiten.
Das jüngste Duell der beiden fand ebenfalls in Indian Wells statt, vor rund fünf Monaten setzte sich Kerber in drei Sätzen durch. Insgesamt führt die Deutsche im direkten Duell mit 5:4. "Es ist immer sehr tricky, gegen sie zu spielen. Sie spielt sehr variabel. Da muss ich dran bleiben und selber diktieren. Ich weiß, was auf mich zukommt", so die Kielerin vor dem Drittrundenduell.
Krieg in der Ukraine beschäftigt Kerber
In emotionaler Hinsicht betritt die Weltranglisten-16. hingegen Neuland, wartet mit Kasatkina doch erstmals seit der Invasion in der Ukraine eine Gegnerin aus Russland. "Ich versuche, das auf dem Platz abzuschalten, was nicht so einfach ist. Meine Großeltern kommen aus Polen, auch ich lebe in Polen. Das ist alles sehr nah dran", erläuterte Kerber.
"Das ist alles wirklich unglaublich verrückt, was in der Welt gerade abgeht. Ich hoffe wirklich, dass wir einfach Frieden bekommen. Nach Corona jetzt dieses Verrückte, was da passiert - Wahnsinn", zeigte sich Kerber von den aktuellen Entwicklungen schockiert. Denn auch in Indian Wells ist der Krieg in Europa omnipräsent: "Natürlich redet jeder darüber und man checkt jede Stunde die Nachrichten, was gerade passiert - also ich besonders, weil wir sind dicht dran und das ist nicht so ein schönes Gefühl."
Hier das Einzel-Tableau in Indian Wells