Svetlana Kuznetsova – „Die Männer können mit Kindern auf der Tour sein“
Die Finalistin der Miami Open beklagt, dass die Damen mehr persönliche Opfer bringen als die Herren und somit gleiches Preisgeld verdienen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
01.04.2016, 12:37 Uhr

Für die zweifache Grand-Slam-Siegerin aus Russland,Svetlana Kuznetsova,läuft es bei den Miami Open hervorragend. Am heutigen Samstag trifft die 30-Jährige im Endspiel des WTA-Premier-Mandatory-Turniers in Florida aufVictoria Azarenka, nachdem sie sichin der Vorschlussrundegegen die SchweizerinTimea Bacsinszkydurchsetzte und zuvor unter anderem BranchenprimaSerena Williamsausschaltete. Als Kuznetsova nach ihrem Finaleinzug aber auf dieaktuelle Preisgeld-Debatteangesprochen wurde, reagierte die derzeitige Nummer 19 der WTA gereizt.
„Ich habe alles aufgegeben“
Ihrer Meinung nach müssten die Damen deutlich größere persönliche Opfer bringen als die Herren, um auf der Profitour erfolgreich zu sein. Vor allem in der Familienplanung sieht „Kuzi“ große Unterschiede: „Die Männer sagen oft, dass sie mehr für den Erfolg investieren als wir Frauen. Aber sie können Kinder haben und mit ihnen auf der Tour unterwegs sein. Für uns ist das nicht möglich.“
Seitdem Kuznetsova 16 Jahre alt ist, lebt sie das Nomadenleben auf der WTA-Tour. Ihr soziales Umfeld fehlte ihr dabei oft, wie sie beklagt: „Ich hatte nichts. Ich gab alles auf – Freunde, zu Hause“ und fügte an: „Wir geben mehr als 100 Prozent, opfern unser Privatleben und können keine normale Familie haben. Deshalb verdienen wir das gleiche Preisgeld wie die Herren.“ Zudem betonte die ehemalige Weltranglisten-Zweite, dass die Profis viel Geld benötigen, um ihren Betreuerstab zu finanzieren. „Du kannst nur in den Top 10 stehen, wenn du ein gutes Team um dich versammelst. Und das kostet sehr viel Geld.“ Im Gegensatz zu Amélie Mauresmo,die für „Best-of-Five“-Matches im Damentennis votiert, ist Kuznetsova keine Befürworterin dieses Formats. Entscheidend seien die besseren körperlichen Voraussetzungen der Männer. Die gebürtige St. Petersburgerin glaubt, dass die Damen in Fünf-Satz-Matches ein jämmerliches Bild abgeben würden. „Wir würden herumkrebsen, krampfen und schreien. Es würde gruselig aussehen. Drei Sätze sind für uns ideal.“