Nach Miami-Aus: Nicole Gibbs erhält schlimme Drohungen
Nicole Gibbs hat nach ihrem Aus in der Qualifikation für das Hauptfeld des Premier-Mandatory-Turniers in Miami schlimme Drohungen in den sozialen Netzwerken erhalten. Die Weltranglisten-117. veröffentlichte die wüsten Beschimpfungen.
von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet:
21.03.2018, 11:50 Uhr
Nicole Gibbs war enttäuscht. Klar, die Amerikanerin hatte am Mittwoch in der abschließenden Qualifikationsrunde durch ein 6:7 (3:7), 4:6 gegen die Russin Natalia Vikhlyantseva den Sprung ins Hauptfeld von Miami verpasst. Doch was danach kam, war für die 25-Jährige aus Santa Monica noch viel schmerzhafter. Gibbs wurde über ihren Instagram-Account wüst beschimpft - es gab sogar eine Todesdrohung.
Die 25-Jährige ging wie bereits einige andere Kolleginnen zuvor in die Offensive. Gibbs postete einige der Beschimpfungen auf ihrem Twitter-Account. Ein Nutzer gab sich als "gibbsdie12" aus und schrieb: "Ich hoffe, Du stirbst mit deiner Familie." Auch der Hund der Spielerin, Jimmy, stand immer wieder im Zentrum der Drohungen.
Auch Gavrilova und Stosur wurden schon "Oper" von Verbal-Attacken
Mobbing und Cyberbullying sind im Profisport leider keine Seltenheit. Speziell im Tennis, weil dort viel gewettet - und deshalb eben auch einiges an Geld verloren wird. Zu Beginn des Jahres sah sich Daria Gavrilova nach ihrer überraschenden Zweitrunden-Niederlage bei den Australian Open gezwungen, ihre Social-Media-Accounts umzumelden.
Bei Instagram können zum Beispiel nur nur Nutzer die Bilder der Australierin kommentieren, denen sie selbst folgt. "Ich musste das tun, weil ich nicht wollte, dass meine Familie all den Hass sehen muss, der bei einigen existiert", sagte Gavrilova damals.
Auch ihre Landsfrau Sam Stosur, US-Open-Siegerin von 2011, ist schon Opfer solcher Verbal-Attacken geworden. "Ich glaube, es sind Menschen, die auf deine Matches gewettet und verloren haben. Ich bin überzeugt, dass viele Leute einfach gar nicht wissen, welchen Effekt solche Drohungen haben können", erklärte Stosur jüngst und meinte: "Würden sie es dir auch direkt ins Gesicht sagen - wohl eher nicht." Sie selbst habe deshalb ihre Aktivitäten in den sozialen Netzwerken beschränkt, erklärte Stosur.
Keys engagiert sich Botschafterin von "FearlesslyGirl"
Auch Madison Keys kann ein Klagelied singen. Die letztjährige New-York-Finalistin hatte nach ihrem Halbfinal-Aus beim Turnier in Peking 2016 Todesdrohungen erhalten. Bereits beim Event in Charleston in den Monaten davor hatte Keys einige Beleidigungen auf Twitter geteilt, die sie nach ihrem Auftakt-K.o. gegen Laura Siegemund (Metzingen) bekommen hatte. "Wenn wir alle unseren Mund halten und nicht darüber sprechen, wird es auch nicht besser", hatte die Tochter von zwei Anwälten damals erklärt.
Seit dieser Zeit engagiert sich Keys gegen Cyberbullying. Sie will als Botschafterin von "FearlesslyGirl" Mädchen und junge Frauen ermutigen, sich gegen Mobbing zu wehren. "Diese Organisation ist anderes als viele andere. Sie ist darauf ausgelegt, starke Frauen zu kreieren", erklärte die Weltranglisten-14. und meinte: "Ich habe hier die einzigartige Chance, zu helfen, zu inspirieren und eine Art große Schwester für eine ganze Generation von Mädels zu sein."