WTA Peking: Shuai Zhang beendet 19-monatige Niederlagenserie!

Die Chinesin Shuai Zhang hat beim Heimspiel in Peking endlich ihren unfassbaren Negativ-Lauf beendet. 

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 25.09.2024, 16:58 Uhr

Zhang Shuai
© Getty Images
Zhang Shuai

Shuai Zhang kann wieder gewinnen: 7:6 (5), 7:6 (1) siegte die 35-Jährige im Erstrundenduell gegen die US-Amerikanerin McCartney Kessler. Und beendete damit einen schier endlos scheinenden Lauf: 24 Matches am Stück hatte sie zuletzt verloren, über mehr als 19 Monate hinweg. 

Ihr letzter Sieg stammte vom Turnier in Lyon in Vorjahr, vom 2. Februar 2023…

Damals stand Zhang mit Platz 23 im Einzel-Ranking so hoch wie fast nie, eine Woche zuvor hatte sie ihr Career-High von Platz 22 eingenommen gehabt und das Achtelfinale der Australian Open erreicht. Seit 2016 war sie damals quasi ununterbrochen unter den Top 50 notiert.

Dann aber begann eine schwere Zeit. Das Achtelfinal-Aus in Lyon gegen Maryna Zanevska leitete die Serie von 24 Niederlagen am Stück ein. Zhang sprach bei den French Open offen über psychische Probleme. Sie konnte unter anderem drei Jahre lang nicht in ihre Heimat zurückkehren, mit dem chinesischen Tennisverband lag sie im Streit. 

Shuai Zhang: Bitteres Match gegen Amarissa Toth

Im Juli 2023 kam es zudem zur aufsehenerregenden Begegnung gegen die Ungarin Amarissa Toth bei deren Heimspiel in Budapest. Zhang hatte dabei einen Ball auf die Linie gespielt, der von Schieds- und Linienrichterin im Aus gesehen wurde. Es kam zu einer langen Diskussion, bei der Toth den Abdruck wegwischte. Auf die Frage, warum sie das getan habe, wenn der Ball doch im Aus gewesen sei, antwortete Toth: “Weil du Probleme machst.”

Kurz später gab Zhang das Spiel wegen einer Panikattacke auf, Toth feierte dies äußerst unangemessen (entschuldigte sich aber immerhin später). 

Zhang im Doppel kürzlich um US-Open-Finale

Im Einzel ist Zhang aktuell nur noch auf Platz 595 notiert. Und das auch nur, weil sie für Erstrunden-Niederlagen bei den größeren Events 10 Punkte zugeschrieben bekam. In Peking ist sie dank einer Wildcard am Start.

Im Doppel indes gehörte Zhang auch zuletzt zu den erfolgreicheren Spielerinnen (WTA-Nr. 30), erst kürzlich in Seoul stand sie im Finale, zuvor gar im Endspiel der US Open.

Ob der Sieg in Peking nun eine Initialzündung für ein Comeback in alte Sphären auch im Einzel ist? Es wäre ihr zu wünschen.

von Florian Goosmann

Mittwoch
25.09.2024, 15:41 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.09.2024, 16:58 Uhr