WTA Rom: Wenn das Draw plötzlich aufgeht
Mit den Niederlagen von Aryna Sabalenka und Jessica Pegula ist die Ausgangslage in der unteren Tableau-Hälfte des WTA-Tour-1000-Turniers in Rom völlig offen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.05.2023, 20:18 Uhr
Wenn man denn ein paar Groschen auf den Ausgang eines Tennisspiels setzen wollte, dann wäre man in der laufenden Saison bei Aryna Sabalenka eigentlich fast immer auf der Gewinnerseite gewesen. Vor allem in den frühen Runden. Die vor gar nicht allzu langer Zeit noch etwas unstete Belarussin zeigt sich 2023 von ihrer neuen, allerbesten Seite, was zuletzt auch Iga Swiatek in Madrid zu spüren bekam. Ein Wiedertreffen der beiden weltbesten Spielerinnen im Foro Italico wäre also nur logisch gewesen, zumal Swiatek als Titelverteidigerin in Rom startet. Und mit einem schlanken 6:0 und 6:0 gegen Ansatasia Potapova am Freitag gleich mal ordentlich losgelegt hat.
Und dann kam Sofia Kenin um die Ecke. Damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Die Australian-Open-Siegerin von 2020 hat zwar schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie auch auf Sand spielen kann (2020 erreichte Kenin das Endspiel in Roland Garros, das sie aber gegen Swiatek verlor), vor dem Treffen mit Sabalenka am Donnerstagabend in Rom deutete aber nichts darauf hin, dass die verletzungsgeplagte US-Amerikanerin zu einer Überraschung in der Lage wäre. Fast ebenso überraschend kam der Erfolg von Taylor Townsend gegen Jessica Pegula. Fast hätte es am Abend auch noch Caroline Garcia erwischt. Die Französin zog gegen Ana Bogdan den Kopf aber gerade noch aus der Schlinge, ist als Nummer fünf nun die höchstgereihte Spielerin in der unteren Tableau-Hälfte.
Große Chance für Azarenka?
Und damit auch die Favoritin? Nicht so schnell. Garcia hat im vergangenen Jahr zwar die WTA Finals in Fort Worth gewonnen, 2023 läuft noch nicht nach Wunsch: In der Jahreswertung, dem sogenannten Race, liegt sie nur auf Position zwölf. Vier Plätze davor rangiert Cori Gauff, die gestern zwar gut gestartet ist (6:0 und 6:1 gegen Yulia Putintseva), der aber im Achtelfinale ein Treffen mit entweder Anastasia Potapova oder Veronika Kudermetova droht. Gegen beide Spielerinnen hat Gauff zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht. Zunächst muss die junge Us-Amerikanerin ohnehin erst einmal gegen Marie Bouzkova gewinnen.
Könnte in Rom also die Stunde von Victoria Azarenka schlagen? Der Ausfall von Sabalenka hat die Aussichten darauf sicherlich verbessert. Allerdings spielt Azarenka in Runde drei gegen Madison Keys. Die, wenn sie sich spürt, gegen fast alle Gegnerinnen auf der WTA-Tour gewinnen kann. Was das Frauentennis so unberechenbar wie charmant macht.
Hier das Einzel-Tableau in Rom