Rücktritt? Welcher Rücktritt? Francesca Schiavone macht weiter

Eine Italienerin tritt endgültig ab, eine andere erklärt den Rücktritt vom Rücktritt: Roberta Vinci und Francesca Schiavone gehen in unterschiedliche Richtungen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.12.2017, 15:40 Uhr

Francesca Schiavone nach ihrem größten Karriere-Triumph

Es sieht so aus, als bekämen die Veranstalter der Italian Open in Rom doch noch einmal die Chance, Francesca Schiavone den ihr gebührenden Respekt zu bekunden: In der abgelaufenen Saison hatte die French-Open-Siegerin von 2010 um eine Wilcard für das größte Turnier in ihrer Heimat angefragt, zumal sie mit Ende der Spielzeit ihre Karriere beenden wollte. Damals wurde die Anfrage von Schiavone höflich, aber bestimmt und vor allem negativ beschieden. Neben Maria Sharapova und Sara Errani bekam interessanterweise Deborah Chiesa einen Fixplatz im Haupt-Tableau zugeteilt.

Was aber wie eine Abschiedstour anmutete, geriet nun lediglich zu einer weiteren Saison in der illustren Karriere von Francesca Schiavone, die das Jahr 2017 auf Position 92 abschloss. Denn durchaus überraschend hat die 37-Jährige via Instagram verlautbart, dass sie bei den Australian Open Anfang Januar anzutreten gedenkt. Inspiriert übrigens von Roger Federer und en Williams-Schwestern.

Eine Landsfrau von Schiavone wird allerdings definitiv ihren Abschied nehmen - egal, wie gut das erste Halbjahr 2018 läuft. "Rom wird ganz sicher mein letztes Turnier sein, selbst wenn ich es noch einmal unter die Top Ten schaffe." Also sprach Roberta Vinci, 2015 Finalistin der US Open, in der La Gazzetta dello Sport. "Ich bin auf die nächsten sechs Monate konzentriert und werde auch nach meiner Karriere dem Tennissport erhalten bleiben. Ich würde gerne Tennis lehren und meine Leidenschaft für unseren Sport weitergeben." Eine Karriere als TV-Expertin käme für sie eher nicht in Frage, so Vinci weiter.

Die allerdings mit Rom noch eine Rechnung offen hat. "Ich habe nie besonders gut in Rom gespielt", sagte Vinci. "Weil mir der Belag nicht liegt und weil ich mich vor meinem Heimatpublikum unter Druck gesetzt hatte. Ich hoffen, ich kann diesen Trend umkehren."

von Jens Huiber

Samstag
09.12.2017, 15:40 Uhr