Julia Görges – Das Ziel heißt Singapur

Die Fed-Cup-Spielerin möchte mit Partnerin Karolina Pliskova zum WTA-Finale.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.09.2016, 02:23 Uhr

JULIA GOERGES (GER) Tennis - US Open 2016 - Grand Slam ITF / ATP / WTA - USTA Billie Jean King National Tennis Center - New York - New York - USA - 30 August 2016.

Von Jens Huiber aus New York City

Julia Görgesmuss jetzt einmal kurz mit den Augen rollen: „Alles ein bisschen kompliziert hier.“ Die deutsche Fed-Cup-Spielerin ist in New York geblieben, fliegt Ende der Woche weiter nach Quebec, wo sie wie schon 2014 beim dortigen WTA-Turnier aufschlagen wird. In der Halle. Und in der Halle im National Tennis Center würde Görges auch gerne trainieren. „Und es sind eh alle Plätze frei, aber trotzdem ist es irgendwie unmöglich, einen zu buchen.“

Julia Görges ist wieder auf dem Weg zurück in die Weltspitze, das hatte auch Barbara Rittner bei ihrer Saisonbilanz in kleiner Runde bei den US Open angemerkt. Vor allem körperlich sei die Neu-Regensburgerin wieder in Regionen, die außerordentliche Leistungen ermöglichen. Federführend für diese Entwicklung: Physiotherapeut Florian Zitzelsberger, der mit Görges in New York geblieben ist, während Coach Michael Geserer schon im Urlaub weilt.

Tennis schlägt Fußball

Zitzelsberger hat einen fliegenden Sportartenwechsel hinter sich – die Fußballspieler des SSV Jahn Regensburg müssen seit einiger Zeit auf ihn verzichten, über den Südafrikaner Kevin Anderson hat der Mann aus der „Corpus Care“-Praxis Bekanntschaft mit dem Tennissport gemacht, betreut nun exklusiv Julia Görges. „Kein Vergleich mit der Arbeit bei einem Fußballverein. Dort muss man sich um 25 Spieler kümmern, für Julia kann ich mir stundenlang Zeit nehmen.“

Die er auch braucht – setzt sich Görges doch auch in diesem Jahr buchstäblich einer Doppelbelastung aus. Und das höchst erfolgreich mitKarolina Pliskova. Die Einzelkarriere stünde natürlich weiterhin im Mittelpunkt, zumal bei der Tschechin, die in New York erstmals im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers steht – aber wenn man in der Doppel-Weltrangliste schon an den Top Ten kratzt, dann kann es auch nur ein Ziel geben: Singapur, das WTA-Saisonfinale.

Nur einer Partnerin versprochen

Gut möglich, dass Partnerin Pliskova eben dort in zwei Wettbewerben an den Start gehen darf, für Julia Görges täte es in diesem Jahr das Doppel-Turnier. Mit ihrer Partnerin habe sich in den letzten Monaten eine Freundschaft entwickelt, die Amtssprache auf dem Platz wäre zwar Englisch, Pliskova soll aber auch sehr ordentlich Deutsch sprechen. Und Freundschaft bedeutet für die 27-Jährige auch Loyalität.

„Ich hätte es nicht richtig gefunden, bei den Olympischen Spielen mit einer anderen Partnerin zu spielen“, erklärt Görges auf Nachfrage. Ein Antreten nur im Doppel hatte sie schon im Frühjahr ausgeschlossen, im Einzel haben die Ergebnisse für einen Startplatz nicht ganz gereicht. Die Berichte aus Rio de Janeiro seien dann ohnehin nicht ausschließlich positiv ausgefallen, das Kapitel ist abgehakt. Jetzt wartet erst einmal Kanada. Am besten mit ein paar Einheiten in der Halle in den Beinen. Aber es ist alles ein wenig kompliziert in New York City.

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Donnerstag
08.09.2016, 02:23 Uhr