Kurze Rasensaison für Andrea Petkovic und Julia Görges

Die Fed-Cup-Spielerinnen Andrea Petkovic und Julia Görges zeigten sich in Halle von ihrer besten Seite.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.06.2014, 12:32 Uhr

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Von Jens Huiber aus Halle

Man müsste gut befreundet mit Andrea Petkovic sein. Man würde dann abgebusselt, gedrückt, geliebkost. Und da spielt es gar keine Rolle, dass man als Abgebusselter, Gedrückter, Geliebkoster gerade eine lästige Erkältung überstanden hat, deren Nachwehen eventuell das Trainingsregime der Busselnden für die folgenden Wochen beeinflussen könnten. Wurscht. „Petko“ sucht die Nähe zu Julia Görges, die wie sie selbst gerade einen ihrer größten Erfolge hatte einfahren können,die Finalteilnahme im Mixed-Wettbewerb der French Openan der Seite vonNenad Zimonjicaus Serbien. Überraschenderweise kein Grund für „Jule“, in ein paar Wochen in Wimbledon für diesen Wettbewerb zu nennen: „Ich werde mich nur auf Einzel und Doppel konzentrieren."

Konzentration war auch bei Andrea Petkovic angesagt, in gleichem Maße auf den Schaukampf in Halle wie auf das zeitgleich stattfindende Damen-Finale der French Open, an dem „Petko“ vorbeigeschrammt war. Vor allem der gegenSimona Halepim Tiebreak verlorene zweite Satz liegt der Darmstädterin immer noch im Magen: „Im ersten war ich zu nervös, aber den zweiten muss ich gewinnen." Abgehakt vielleicht noch nicht ganz, aber der Blick geht nach vorne. Wobei: Über das Fußball-Relegationsduell von Darmstadt 98 gegen Arminia Bielefeld hat sich auch Petkovic nicht nur informiert, wo auch immer, sondern gewundert - und gefreut. Darmstadt hatte nach einer 1:3-Niederlage zuhause auf der Bielefelder Alm mit einem unglaublichen, in der letzten Minute der Nachspielzeit erzielten 4:2 den Aufstieg in die Zweite Bundesliga klargemacht. Sehr zum Amüsement von „Petko“, weniger von den anwesenden Journalisten, die mehrheitlich der Arminia zugeneigt schienen.

Kurze Vorbereitung auf Rasen

Kommunikationsprobleme sind der 26-jährigen Petkovic bekanntermaßen fremd, und wenn sich einIvan Lendlziert, über den Mangel an weiblichen Fachkräften auf der Trainerbank im Herrentennis zu philosophieren (einer seiner ältesten Rivalen,Jimmy Connors, wurde ja von dessen Mutter gecoacht), dann übernimmt die Fed-Cup-Finalistin 2014 gerne das Mikrofon: „Es gibt einfach nicht genug weibliche Coaches. Mir fällt jetzt nurBarbara Rittnerein. Und die geben wir nicht her." Zumal die Fed-Cup-Chefin auch in Paris in „Petkos“ Box gesessen ist, mitgejubelt, mitgezittert hat - wie auch mit den meisten übrigen deutschen Damen. Dass Andy Murray exakt einen Tag nach dem Schaukampf in Halle Amelie Mauresmo als Coach verpflichtet hat, zumindest für die Rasensaison, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Kein Mixed-Doppel also für Julia Görges in Wimbledon, nicht nur, weil sich ihr Partner in Halle,Michael Chang, gleich selbst aus der Verlosung nahm. Aber auch kein Einsatz in dieser Woche in Birmingham, sowohl Görges wie auch Petkovic gönnen sich nach den Strapazen von Paris eine kleine Auszeit. Danach hat „Jule“ für die Doppelkonkurrenz in Eastbourne genannt, während sich Andrea auf den kurzen Weg nach Holland begibt, wo sie sich in 's-Hertogenbosch für den Rasen fitzumachen gedenkt. Ein Belag, der ihr eigenen Angaben nach gar nicht so sehr liegt. Die nächste Möglichkeit zum Abbusseln, Drücken, Liebkosen bekommen die beiden Damen also in Wimbledon - am besten nach wiederum so durchschlagenden Erfolgen wie bei den French Open.

von tennisnet.com

Sonntag
08.06.2014, 12:32 Uhr