"Bitte schreibt, sie ist erledigt!"
Patrick Mouratoglou geht davon aus, dass Serena Williams auch nach ihrer Babypause wieder auf höchstem Niveau mitspielen wird. Man muss sie nur reizen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.05.2017, 08:18 Uhr
Sein Kalender sei nun definitiv etwas offener geworden. Das sagt Patrick Mouratoglou, der eigentlich schön langsam seine Koffer packen, seine Akademie in Nizza sommerfest machen und Richtung Rom aufbrechen sollte. Um sich dort wieder an die Seite von Serena Williams zu begeben, jener Spielerin, die er noch in Australien zu ihrem 23. Grand-Slam-Erfolg gecoacht hatte. Rom und danach Roland Garros fallen aus, Mouratoglou hat dies nicht unbedingt kommen sehen, wie er im Gespräch mit der New York Times offenbarte.
"Ich weiß nicht, wer davon wusste, aber ich wusste es garantiert nicht", erklärte Mouratoglou in Anspielung auf die Schwangerschaft von Serena. "Sie hat es mir vor etwas mehr als zwei Wochen gesagt." Gut, er sein höchstens halb überrascht gewesen, schließlich kenne er seinen Schützling doch schon so lange. "Ich weiß, wie man zwischen den Zeilen liest, auch wenn sie mir jetzt nichts gesagt hätte. Serena ist in einem Alter, in dem es absolut verständlich ist, wenn man eine Familie gründen möchte."
Druckabfall
Der Erfolg in Melbourne, ihr 23. Major-Titel, errungen gegen Schwester Venus, habe Serena Williams allerdings noch viel bedeutet, so Mouratoglou. "Ihr war es sehr, sehr wichtig, dass sie den Rekord von Steffi Graf überbietet - womit sie wirklich große Schwierigkeiten hatte. Und ich weiß, dass danach ein wenig die Luft draußen war, was ich absolut verstehen kann." Kontakt zwischen der US-Amerikanerin und ihm, Mouratoglou, habe es nach Australien so gut wie keinen gegeben.
Die Frage, ob Serena Williams nach einem Comeback wieder um große Titel mitspielen kann, stellt sich für ihren Coach nicht. "Das Alter ist für jeden wichtig, aber Serena ist einzigartig. Sie hat während ihrer Karriere immer wieder Dinge gemacht, von denen die Leute gesagt haben, sie wären unmöglich." Der beste Weg, Serena Williams zu einer Rückkehr zu bewegen, sie deshalb wohl, an ihr zu zweifeln. "Ich bitte euch also zu schreiben, dass Serena erledigt ist. Bitte!"