Zehn Erklärungen für positive Dopingtests
Barbora Zahlavova Strycova ist der aktuellste Dopingfall im Tennis. Wir präsentieren zehn weitere prominente Dopingfälle - mit ihren Begründungen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
17.02.2013, 10:32 Uhr

Schwangerschaft bei Sesil Karatantcheva
Sesil Karatantcheva drohte im Alter von 14 Jahren, Maria Sharapova „einen Arschtritt zu verpassen“, weil sie auf den Trainingsplätzen eine Kränkung erlebte. Mit 15 Jahren war sie Viertelfinalistin bei den French Open. Mit 16 Jahren, nachdem sie durch einen Dopingtest gefallen war, deutete sie an, dass das Nandrolon in ihrem Körper durch eine abgebrochene Schwangerschaft produziert worden sei. Karatantcheva wurde aber für zwei Jahre gesperrt. Nach Absitzen der Sperre wurde sie von der „USA Today“ gefragt, ob die abgebrochene Schwangerschaft immer noch ihre Erklärung sei, worauf sie entgegnete: „Ja, größtenteils. Ich hatte wirklich eine schwere Pubertät.“
Karol Beck: Kopfschmerztabletten seiner Mutter
Die Chemikalien in Karol Becks Urin verursachten ein zweijähriges Loch in seinem Tennisleben. Der Slowake erzählte dem Doping-Gericht, dass er das Clenbuterol unwissentlich aufgenommen hätte, indem er entweder in einem Nachtclub in Bratislava an einem Getränk genippt habe oder eine Kopfschmerztablette seiner Mutter eingenommen habe.
Mariano Hood: Behandlung wegen Haarverlust
Ein unabgängiges Doping-Gericht akzeptierte die Geschichte von Mariano Hood, dass er eine Behandlung gegen Haarverlust genommen habe. Allerdings steht die Droge, Finasterid, auf der Liste der verbotenen Substanzen, weil es als Maskierungsmittel in Betracht gezogen wird. Der Doppelspieler aus Argentinien wurde für ein Jahr gesperrt.
Martina Hingis: „Ich habe nie Kokain genommen“
Beim Wimbledonturnier 2007 hatte Martina Hingis 42 Nanogramm pro Milliliter von der Droge Kokain in ihrem Körper. Wäre Hingis beim US-Militär gewesen und keine Tennisspielerin, hätte es nicht als positiver Test gezählt. Hingis machte einen freiwilligen Haartest, der zeigte, dass sie in den 90 Tagen nach dem Turnier kein Kokain in ihrem Körper hatte. „Ich habe nie Kokain genommen, niemals, keine entspannenden Drogen“, sagte die Schweizerin.
Andre Agassi: Crystal Meth im Getränk
Crystal Meth ist eine süchtige Stimulanz, die mehr in Verbindung gebracht wird mit der amerikanischen Unterklasse als mit einem ehemaligen Wimbledonsieger. Agassi wurde von seinem damaligen Assistenten dazu geraten, dass das Schnupfen des Puders von seinem Kaffeetisch „ihn fühlen lässt wie Superman.“ „Es gibt einen Moment von Bedauern, gefolgt von enormer Trauer. Dann kommt eine Welle der Euphorie, die jeden negativen Gedanken aus meinem Kopf nimmt. Ich habe mich nie so lebendig gefühlt, so hoffnungsvoll, und ich habe nie solch eine Energie gefühlt. Ich war von einer Begierde befallen, zu reinigen. Ich ging um mein Haus und reinigte es von oben bis nach unten. Ich habe die Möbel entstaubt. Ich habe die Badewanne gescheuert. Ich habe die Betten gemacht.“ Als Agassi positiv gestestet wurde, schrieb er einen Brief, in dem er sagte, dass er „unwissentlich“ Crystal Meth genommen habe, nachdem er von einem Getränk genippt habe, das von seinem persönlichen Assistenten gemixt wurde. Die ATP-Tour akzeptierte Agassis Geschichte, er vermied dadurch eine Sperre.
Richard Gasquet: Kokain-Kuss
Für Richard Gasquet fühlte es sich monatelang so an, dass er in seinem eigenen „Disaster Movie“ die Hauptrolle spielt: eine Geschichte über einen Halbfinalisten in Wimbledon, einen Nachtclub in Miami, ein Mädchen namens Pamela, ein Abend mit „French Kissing“ und ein positiver Dopingtest auf Kokain. Der Sportgerichtshof akzeptierte seine Version des Ereignisses, dass er die Droge versehentlich aufgenommen habe, als er das Mädchen, die nur als „Pamela“ identifiziert wurde, in einem Restaurant, einer Bar und in einem Stripclub küsste. „Ich finde, dass ich mehr Chancen hatte, vier Grand Slams in einem Jahr zu gewinnen, als positiv auf Kokain getestet zu werden. Das waren fürchterliche Zeiten“, erinnerte sich Gasquet.
Wayne Odesnik: Import von Wachstumshormonen
Kein positiver Dopingtest an sich, aber Wayne Odesnik wurde vom australischen Zoll geschnappt, als er versuchte, Ampullen mit verbotenen Wachstumshormonen ins Land einzuführen. Der Inhalt von seinem Koffer führte zu einer zweijährigen Sperre. Aber diese wurde um ein Jahr gekürzt, dank dem, was die International Tennis Federation "wesentliche, von Herrn Odesnik angebotene Hilfe in Zusammenhang mit der Durchsetzung der professionellen Verhaltensregeln" nannte.
Mariano Puerta: Medikamente seiner Frau
Mariano Puerta wurde ursprünglich für acht Jahre gesperrt, nachdem er bei den French Open 2005, wo er das Turnier als Finalist gegen Rafael Nadal beendete, positiv auf Etilefrin getestet wurde. Es war die längste Sperre in der Sportgeschichte. Diese Bestrafung wurde auf zwei Jahre reduziert, nachdem der Sportgerichtshof seine Geschichte akzeptierte, dass er versehentlich von einem Glas genippt habe, dass zuvor von seiner Frau benutzt wurde, die ein Medikament nahm, das diese Substanz enthielt.
Robert Kendrick: Bekämpfung von Jetlag
Jetlag ist der Feind von jedem Tennisspieler. Robert Kendrick nahm etwas, dass ihm beim Schlafen helfen sollte. Obwohl das Gericht der ITF seine Erklärung akzeptierte, das er positiv auf eine verbotenen Substanz getestet wurde, weil er versucht habe, den Jetlag zu bekämpfen und nicht seine Leistung zu steigern, wurde er dennoch gesperrt, weil „es die strenge, persönliche Pflicht eines Spielers ist, sicherzustellen, dass keine verbotene Substanz in den Körper gelangt“.
Greg Rusedski: Verunreinigtes Präparat
Greg Rusedski wurde freigesprochen, nachdem ein Gericht akzeptierte, dass sein positiver Test auf Nandrolon durch ein verunreinigtes Präparat, das von der ATP ausgehändigt wurde, verursacht wurde. „Es war sehr schmerzvoll, als Betrüger tituliert zu werden und all diese Sachen, wenn du weißt, dass du nichts Falsches getan hast“, sagte Rusedski.(Quelle: The Tennis Space; Foto: Getty Images)