Zupfen, Tippen, Achselhöhle - die Ticks im Tenniszirkus

Für viele Tennisprofis sind Rituale wichtig. Wir versuchen uns mal an einer unvollständigen Auflistung.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 10.10.2024, 07:32 Uhr

"Wie mach ich das beim Seitenwechsel?" - Carlos Alcaraz und Rafael Nadal bei den Olympischen Spielen 2024
© Getty Images
"Wie mach ich das beim Seitenwechsel?" - Carlos Alcaraz und Rafael Nadal bei den Olympischen Spielen 2024

Ritual 1: Das Zupfen

Da muss man natürlich nicht weiter als bis zu Rafael Nadal schauen, der vor jedem Aufschlag im Grunde jedes Körperteil und ab der Hose aufwärts auch alle Kleidungsstücke einmal zurechtzupft. Und der auch in der Lage ist, dieses Ritual innerhalb der 25 Sekunden, die es neuerdings zwischen den Aufschlägen gibt, unterzubringen. Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder. Wiewohl es für eine gewisse Zeit lang so schien, als ob Holger Rune in die Fußstapfen des spanischen Großmeisters treten würde. Das hatte schon was von „Rafa für Anfänger“. Aber Rune hat sich das Zupfen wieder abgewöhnt. Wie auch immer.

Ritual 2: Das Tippen

Variante 1: Die Konzentrationsübung, die Novak Djokovic vor seinem Einwurf bei wichtigen Punkten jahrelang durchgezogen hat. Ohne Beschränkung durch die Shot Clock war man da auch schon mal in den hohen 20ern bei der Anzahl der Bodeneinschläge der Bälle. Auch Alexander Zverev hat sich ab und zu für ein längeres Tippmuster entschieden.

Variante 2: Denis Shapovalov und Ben Shelton haben nicht nur gemeinsam, dass sie beide linkshändig ihrer Arbeit nachgehen. Nein: Bevor der Ball ins Spiel kommt, tippen die beiden auch noch einmal den Ball zwischen den Beinen durch.

Variante 3: Da könnte man Dominic Thiem anführen, der vor seinem Aufschlag den Ball mit dem Rahmen noch einmal kurz nach oben gelupft hat.

Ritual 3: Die Achselhöhe 

Herausragende Vertreterin ist hier Madison Keys. Was macht Maddie? Immer, wenn sie zu ihrem Handtuch spaziert, klemmt sie ihren Schläger in die linke Achselhöhle. Aus Gewohnheit. Und sicherlich ohne groß darüber nachzudenken.

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Ritual 4: Die Linien

Und damit zurück zu Rafael Nadal, der auf dem Weg zu seiner Spielerbank bei den Seitenwechseln tunlichst darauf achtet, dass er nicht auf eine Linie steigt. In dieselbe Richtung verhält sich auch Carlos Alcaraz. Wenn auch noch nicht ganz so extrem wie sein Landsmann.

Ritual 5: Das Umdrehen

Gerne erinnern wir uns an die großen Tage von Maria Sharapova. Die ja auch einen besonderen Tick hatte: Die Russin zeigte ihren Gegnerinnen nämlich nur allzu gerne die kalte(n) Schulter(n). Sharapova drehte sich einfach für einen Moment um, bestach sich mit sich selbst, und widmete sich erst nach diesem kurzen Konzentrations-Ritual wieder ihrer Kontrahentin.

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von Jens Huiber

Donnerstag
10.10.2024, 08:45 Uhr
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