Zverev oder Medvedev - welches Loch ist aktuell tiefer?

Alexander Zverev und Daniil Medvedev haben sich auf der ATP-Tour schon länger nicht mehr zu einem Match gesehen. Und beide könnten in Indian Wells ein Erfolgserlebnis gut gebrauchen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.03.2025, 07:56 Uhr

Daniil Medvedev und Alexander Zverev beim Laver Cup 2024 in Berlin
© Getty Images
Daniil Medvedev und Alexander Zverev beim Laver Cup 2024 in Berlin

Daniil Medvedev ist mit seinem mindestens zweitgrößten Karriere-Erfolg in das Tennisjahr 2025 gestartet. Ehefrau Daria brachte nach Tochter Alisa vor zwei Jahren das erste Geschwisterlichen auf die Welt. Dementsprechend entspannt und also nicht hundertprozentig konzentriert ging Medvedev auch die Australian Open an, verlor dort gegen Learner Tien in Runde zwei ein Match, das er nicht hätte verlieren dürfen.

Alexander Zverev dagegen machte das Beste aus einer nicht unfreundlichen Auslosung, erreichte beim ersten Major des Jahres das Endspiel. Dort war Jannik Sinner indes eine Nummer zu groß. Nach der Sperre des Italieners hat Zverev nach wie vor eine realistische Chance, erstmals den Thron in den ATP-Charts zu erklimmen. Die Auftritte in Buenos Aires, Rio de Janeiro und Acapulco ließen den aktuellen Weltranglisten-Zweiten aber fast schon in die Kategorie „Medvedev“ absinken.

Medvedev macht mehr Punkte als Zverev

Um es in Zahlen auszudrücken: Medvedev hat bei seinen drei jüngsten Turnieren insgesamt 300 Punkte gesammelt, jeweils 100 für das Halbfinale in Marseille (Niederlage gegen Hamad Medjedovic), das Viertelfinale in Doha (dort musste er gegen Félix Auger-Aliassime im Viertelfinale aufgeben) und wiederum das Viertelfinale in Dubai - letzteres endete in einer Pleite gegen Tallon Griekspoor. Und fällt wieder in die Kategorie: Ein Spiel, das Daniil Medvedev nicht verlieren darf.

Davon hat Alexander Zverev in jüngster Vergangenheit auch mindestens eines anzubieten: Nämlich das Treffen mit Francisco Comesana in der Runde der letzten acht von Rio de Janeiro. Da führte Zverev im dritten Satz schon mit 4:1, verlor das Match dennoch. Für den gebürtigen Hamburger stehen im selben Zeitraum wie bei Medvedev sogar nur 250 Zähler zu Buche (von denen natürlich nicht alle ins Ranking eingehen). Und ja: So wie Medvedev in Doha war auch Zverev in Acapulco bei der Niederlage gegen, Achtung, Learner Tien, gesundheitlich nicht auf der Höhe.

Wer hat sich aktuell also eine tiefer Grube gegraben?

Aussetzer in Dubai, viele Punkte in Indian Wells

Im direkten Duell haben Alexander Zverev und Daniil Medvedev diese Frage schon lange nicht mehr ausgefochten. Das letzte von bislang 19 Duellen - Medvedev führt im Head-to-Head mit 12:7 - gab es im Halbfinale der Australian Open 2024. Das wiederum ein Match war, das Medvedev nicht gewinnen darf.

Aber der Russe scheint sportlich doch in größeren Schwierigkeiten zu stecken. Der letzte Turniersieg von Daniil Medvedev datiert aus dem jähr 2023 in Rom. Die Nerven lagen zwar schon immer blank bei „Meddy“, aber der Ausraster gegen Schiedsrichter Adel Nour in Dubai war durchaus noch einmal ein Schritt nach unten. Immerhin hat der US-Open-Champion von 2021 das auch so gesehen.

Und während Alexander Zverev zwar auch nicht ganz unbelastet in die kommenden Wochen geht, so hat Daniil Medvedev in Indian Wells ein Finale und in Miami (so wie Zverev) eine Vorschlussrunde zu verteidigen. Da droht Medvedev ein Rückfall in der Weltrangliste. Zverev dagegen ist zuzutrauen, dass er nach der kurzen süd- und mittelamerikanischen Baisse wieder um Titel mitspielt. 

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Sonntag
02.03.2025, 14:02 Uhr
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