Zverev, Struff, Thiem und Co. machen sich auf die Reise nach New York - aber was ist mit Kerber?
Branchenprimus Novak Djokovic, Alexander Zverev und Dominic Thiem machen sich auf nach New York, auch weitere Spitzenspieler spielen die lange fraglichen US Open. Ein großes Fragezeichen steht noch hinter Angelique Kerber.
von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet:
15.08.2020, 09:58 Uhr
Alexander Zverev und Dominic Thiem klettern am Samstag in den Flieger nach New York, Jan-Lennard Struff folgt am Montag, und für Laura Siegemund ging es sogar schon am Freitag los. Die in diesem Jahr nicht unumstrittenen US Open ziehen trotz der schwierigen Corona-Situation in den USA viele der besten deutschen Tennisspieler an, einzig Julia Görges winkte wegen Sicherheitsbedenken bislang ab. Aber was ist eigentlich mit Angelique Kerber? Die deutsche Spitzenspielerin mauert noch immer.
Das Management der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin traf auf SID-Anfrage keine Aussage, wie die 32-Jährige mit dem Event in Flushing Meadows (ab 31. August) plant. Viel spricht dafür, dass Kerber die US Open auslässt, sie taucht nicht in der Meldeliste für die Generalprobe Western & Southern Open auf, die ab dem 22. August ebenfalls in New York stattfindet.
Seit dem Beginn der Corona-Zeit hat Kerber noch kein Turnier bestritten. Und sie betonte zuletzt, dass die French Open, die ihr noch in der Trophäensammlung fehlen, einen großen Reiz auf sie ausüben. Macht sie es also wie Topstar Rafael Nadal, der die Reise in die Vereinigten Staaten auch aufgrund des nun engen Turnierplans abgesagt hat?
Zverev "komplett im Vorbereitungsmodus"
Auch bei Zverev war ein Start lange unklar, am Donnerstagabend bestätigte sein Management dem SID dann seine Teilnahme an den US Open. Zverev befinde sich seit drei Wochen "komplett im Vorbereitungsmodus", hieß es. Der 23-Jährige Australian-Open-Halbfinalist wittert mit neuem Trainer David Ferrer in Abwesenheit von Roger Federer (Knieverletzung) und Nadal seine Chance. Allerdings muss man für einen Turniersieg weiter am Weltranglistenersten Novak Djokovic vorbei.
Möglichst weit kommen will auch Struff, Weltranglisten-34. aus Warstein. Er wird bei den US Open als zweiter deutscher Profi gesetzt sein und will frei aufspielen. Die Coronasituation in der Millionen-Metropole und die natürlich stark veränderten Abläufe rund um das Turnier belasten ihn nicht. "Wenn ich mich mulmig fühlen würde, würde ich nicht hingehen", sagte Struff dem SID Tage vor seiner Abreise: "Ich freue mich darauf zu spielen, bin happy, dass es endlich wieder losgeht."
Struff bereitet sich mit Thiem vor
Wie hoch das Niveau sein wird, ist für Struff nach der langen Tour-Pause schwer einzuschätzen. Er erwartet, "dass viele gut trainiert haben und gut spielen werden." Sein eigenes Leistungslevel findet Struff "ganz gut. Ich bin gut vorbereitet, bin fit und freue mich sehr drauf." Ihm sei klar, dass es eine "besondere Situation" in New York sein werde. Sowohl vom Drumherum als auch sportlich.
Struff hatte zuletzt in Wien mit Dominic Thiem trainiert.
Siegemund: "Alles extrem streng gehandhabt"
Eine besondere Situation erwartet auch Siegemund. "Alles rund ums Turnier, beginnend mit den Vorbereitungen für die Einreise und Ankunft im Hotel sowie am Turnierort bis hin zu den zahlreichen Vorgaben vor Ort für uns Spieler und Teammitglieder, wird extrem streng gehandhabt", sagte sie dem SID. Sie hofft, dass die "Bubble" letztlich für Sicherheit sorgt und sie erfolgreich spielen wird.
Ob auch Kerber sich in diese besondere Situation begeben wird, dürfte sie in Kürze aufklären. Klar ist schon jetzt, dass das Damenfeld stark ausgedünnt ist und die prominenten Absagen sich mehren. Nach der Weltranglistenersten Ashleigh Barty sagte am Donnerstag auch Titelverteidigerin Bianca Andreescu ab.