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Alexander Zverev in Wien: Nicht Fleisch, nicht Fisch

Alexander Zverev ist gestern im Viertelfinale der Erste Bank Open 2023 gegen Andrey Rublev ausgeschieden. Zwei Jahre nach seinem Titelgewinn in der Stadthalle verlässt Zverev die österreichische Hauptstadt wohl mit gemischten Gefühlen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.10.2023, 12:56 Uhr

Mit der Gratulation an Andrey Rublev waren die Erste Bank Open 2023 von Alexander Zverev vorbei
© GEPA Pictures
Mit der Gratulation an Andrey Rublev waren die Erste Bank Open 2023 von Alexander Zverev vorbei

Von Jens Huiber aus der Wiener Stadthalle

Irgendwann Mitte des ersten Satzes in seiner Viertelfinalbegegnung mit Andrey Rublev in Wien hätte sich Alexander Zverev wohl ein Mikrofon gewünscht. Aber nachdem keines zur Hand war, adressierte er einige Fans, die partout keine Ruhe geben wollten, eben ohne Verstärker. Die Message war klar: „Quiet, please.“ Nur in anderen Worten.

Tatsächlich hat der Titelträger von 2021 ein Turnier gezeigt, aus dem man nich so recht schlau wird. Mit Sebastian Ofner und Cameron Norrie hatte er zum Auftakt zwei Gegner, die ihm bei all dem Kampfgeist, den Ofner und Norrie ausstrahlen, an normalen Tagen nicht gefährlich werden können. Gegen Rublev wiederum erwischte Zverev einen Kaltstart, hätte die Partie ganz am Ende aber fast noch einmal gedreht. Die Verabschiedung am Freitagabend war freundlich, die deutsche Nummer eins darf in Wien auf eine solide Fanbasis zählen.

Zverev gibt Partie gegen Rublev nicht auf

Wozu Alexander Zverev selbsteiniges beiträgt. Die On-Court-Interviews führt er stets charmant. „Morgen ist ja Feiertag. Da habe ich mir gedacht, ich mache heute etwas schneller, damit die Leute feiern gehen können“, sagte Zverev am Mittwoch nach seinem Sieg gegen Norrie. Das macht Laune. Ebenso wie der Umstand, dass Zverev keine Partie aufgibt, selbst wenn sie so bescheiden läuft wie zu Beginn gegen Rublev.

Dennoch hat die Comebacksaison an Zverev gezehrt. Ferndiagnosen sind immer schwierig und eigentlich unzulässig, aber der gebürtige Hamburger wirkt in den letzten Wochen doch ein wenig müde. Kein Vorwurf, eine Feststellung. Für Turin wird sich Zverev qualifizieren, was man ihm bis Mitte Mai kaum zugetraut hätte. Dann spielte er sich in Roland-Garros aber doch wieder ins Halbfinale, holte später im Jahr in Hamburg und Chengdu zwei Titel. Vom Wien-Gastspiel 2023 wird indes nicht viel in Erinnerung bleiben.

Gelingt bei den ATP Finals noch ein Kraftakt?

Allerdings - und das hat Alexander Zverev in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen - sollte man den zweimaligen Champion bei den ATP Finals nie auszählen. Zverev ist einer der wenigen Spieler, die gegen Novak Djokovic in großen Endspielen schon gewonnen haben (Carlos Alcaraz, Daniil Medvedev und Holger Rune wären die anderen potenziellen bzw. schon feststehenden Turin-Starter). Es ist gut möglich, dass sich Zverev in Norditalien noch einmal zu einer Gewaltleistung aufrafft.

Hier das Einzel-Tableau in Wien

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von Jens Huiber

Samstag
28.10.2023, 14:23 Uhr
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