Alexander Zverev: „Schlechtestes Match der letzten fünf, sechs Jahre“
Alexander Zverev hat sich nach seinem überraschend glatten Ausscheiden gegen Holger Rune im Achtelfinale des ATP-Tour-250-Turniers in München vor allem von sich selbst enttäuscht gezeigt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
27.04.2022, 19:19 Uhr
Wenige Minuten nach seinem Aus gegen Holger Rune beim ersten Auftritt beim ATP-Tour-250-Turnier in München hat Alexander Zverev dann doch noch gar nicht so wenige Menschen glücklich gemacht. Trotz der Pleite, einer deutlich vernehmbaren Erkältung stand die eben verabschiedete Nummer eins, der zweimalige Champion beim MTTC Iphitos den Fans noch für Autogramme und Selfies zur Verfügung. Die gute, alte Rafa Nadal Schule, quasi. Auch der spanische Großmeister zeigt sich ja nach Niederlagen den Wünschen der zahlenden Kundschaft gegenüber noch aufgeschlossen.
Zuvor hatte Zverev aber ziemlich eisenhart mit seinem 99-minütigen Auftritt gegen Rune abgerechnet. Lediglich fünf Spiele konnte er gewinnen, jede dritte Vorhand sei irgendwohin geflogen, letztlich wäre er an diesem Tag gegen jeden anderen Spieler im 28er-Tableau ohne Chance gewesen. Was der Leistung des 18-jährigen Dänen nicht gerecht wurde: Denn Holger Vitus Nodskov Rune konnte an diesem Mittwochnachmittag als Taktiker voll überzeugen. Immer wieder nahm er das Tempo aus den Schlägen, die meisten Stoppversuche führten letztlich auch zum Punktgewinn.
Neben Zverev verliert auch das Nummer-Eins-Doppel
Zverev gestand seinem Bezwinger immerhin zu, in absehbarer Zukunft eine gute Rolle im Männertennis spielen zu können. Für sich selbst ordnete er die Partie allerdings als eine der „schlechtesten der letzten fünf, sechs Jahre“ ein. So richtig gut habe er sich auch beim Training nicht gefühlt, so Zverev, der 2017 und 2018 in München gewinnen konnte. Sein unmittelbarer Nachfolger musste am dritten Tag des Traditionsturniers übrigens auch die Segel streichen: Cristian Garin, München-Champion 2019, unterlag seinem chilenischen Landsmann Alejandro Tabilo mit 3:6 und 4:6.
Im Doppel gab es mindestens zwei bemerkenswerte Ergebnisse: Mit dem 1:6 und 4:6 an der Seite von Max Hans Rehberg wird Philipp Kohlschreiber wohl seine letzte professionelle Partie in München gespielt haben. Und das an Position eins gesetzte Paar Nikola Mektic und Mate Pavic unterlag überraschend Fabrice Martin und Andrey Golubev mit 4:6 und 5:7.
Was nichts daran ändert, dass das Aus von Zverev die letztlich größte Überraschung des Tages war. Für den Olympiasieger geht es in ein paar Tagen weiter nach Madrid, mit im Schlepptau wird er Sergi Bruguera haben. Mit dem spanischen Coach sei alles in Ordnung, für die Niederlage gegen Rune sei lediglich einer verantwortlich zu machen: er selbst.
Hier das Einzel-Tableau in München