Alexander Zverev setzt sich für 2024 keine Limits
Der Traum vom dritten Titel bei den ATP Finals ist für Alexander Zverev geplatzt, doch sein gutes Comeback-Jahr hat die deutsche Nummer eins motiviert. Die Saison 2024 kann er kaum erwarten.
von SID
zuletzt bearbeitet:
18.11.2023, 13:32 Uhr
In seinen Koffer für den Malediven-Urlaub packt Alexander Zverev nicht nur die Badehose, sondern auch Sportklamotten. Viele Sportklamotten. Er werde sich vermutlich nur "zwei Tage" der völligen Ruhe gönnen, danach will sich der Tennis-Olympiasieger auch im Paradies schinden: "Ich liebe es, im Gym zu sein und Fortschritte zu sehen. Das ist für mich irgendwo auch Urlaub."
Schinden wofür genau? Für Platz eins in der Weltrangliste? Für seinen ersten Grand-Slam-Titel? Oder für Gold in Paris, sein zweites bei Olympia? So ganz genau weiß Zverev das selbst nicht, sagt er. Nur so viel: "Ich möchte mir für 2024 keine Limits setzen."
Das ist eine forsche Ansage durch einen Spieler, der zwar mal die Nummer zwei der Welt war und schon ganz dicht vor einem Major-Sieg stand, aber gerade erst seine Comeback-Saison nach einer schweren Verletzung hinter sich gebracht hat - und eben noch nicht ganz wieder auf dem Niveau der Allerbesten spielt.
Zverev schlägt Alcaraz und Rublev
Doch für Zverev zählt die Entwicklungskurve. Und die gefällt dem 26-Jährigen. "Ich muss es positiv sehen, obwohl ich in der Gruppenphase ausgeschieden bin: Ich habe schließlich Alcaraz und Rublev geschlagen", resümierte er nach seinem knappen Vorrundenaus beim Saisonfinale der acht besten Tennisprofis des Jahres in Turin.
Gegen Wimbledonsieger Carlos Alcaraz gelang ihm ein Coup, zum Abschluss gegen Andrey Rublev am Freitag ein souveränes 6:4, 6:4. Allein die unnötig glatte Niederlage gegen dessen russischen Landsmann Daniil Medvedev kostete Zverev den Halbfinaleinzug und die Chance auf seinen dritten Triumph beim Saisonfinale nach 2018 und 2021.
Start ins Jahr 2024 mit Angelique Kerber
Und doch ist Alexander Zverev durchaus zufrieden beim Blick auf seine Jahresbilanz. Er holte sich die Titel in seiner Heimatstadt Hamburg sowie im chinesischen Chengdu und beendet das Jahr auf Platz sieben im Ranking. Von diesem Basislager aus soll es für ihn weiter nach oben gehen, ungeachtet seiner juristischen Baustellen, die Zverev in der Öffentlichkeit nicht an sich ran lässt.
"Wieder zurück zu sein unter den besten Spielern der Welt, motiviert mich für das nächste Jahr. Je länger die Saison gedauert hat, desto besser habe ich gespielt. Ich werde nicht aufhören zu arbeiten", erklärte Zverev und gab sich hoffnungsvoll: "Die nächste Saison kann interessant werden."
Und diese ist tatsächlich nicht mehr allzu fern, so ist das eben in der Knochenmühle Profitennis. Schon beim am 29. Dezember beginnenden United Cup, einem Mixed-Turnier in Perth und Sydney, will die deutsche Nummer eins an der Seite von Rückkehrerin Angelique Kerber (nach Babypause) den Start gehen. Bereits am 14. Januar beginnen die Australian Open, der erste Höhepunkt des Tennisjahres 2024.
Hier das Einzel-Tableau in Turin