Alexander Zverev: Turin-Ticket als Bestätigung des Aufschwungs
Alexander Zverev muss nicht mehr rechnen: Die Teilnahme der deutschen Nummer eins an den ATP Finals ist sicher.
von SID
zuletzt bearbeitet:
04.11.2023, 16:43 Uhr
Alexander Zverev haderte mit sich und seinem Tennis. "Ich bin immer noch 1000 Kilometer weit entfernt", sagte der Olympiasieger Mitte Mai frustriert nach seinem Achtelfinal-Aus in Rom: "Dieses Jahr spiele ich das schlechteste Tennis seit 2015, 2016." Wenig später sollte der 26-Jährige den Turnaround schaffen.
Seit der Nacht zum Samstag ist klar, dass der zwischenzeitlich abgestürzte, frühere Weltranglistenzweite bei den ATP Finals der acht Jahresbesten ab dem 12. November in Turin dabei sein wird. Ein beachtlicher Erfolg für Zverev in seiner Comebacksaison, die in den Anfangsmonaten unter keinem guten Stern stand.
Trendwende bei den French Open
"Es war schwer vorauszusagen. Bis zu den French Open habe ich kaum Punkte gemacht und nicht viele Matches gewonnen. Da hatte ich es nicht im Kopf, um Turin zu kämpfen", sagte er dieser Tage rund um das Mastersturnier in der französischen Hauptstadt. Knapp fünf Monate zuvor hatte er mit dem überraschenden Halbfinaleinzug bei den French Open den Knoten zerschlagen. Zverev sammelte nun immer mehr Punkte und feierte Turniersiege in Hamburg und Chengdu.
"Ich bin glücklich, wo ich jetzt stehe. Die letzten Monate waren sehr positiv", sagte Zverev. Sportlich ist er zurück und spielt in Turin neben viel Cash auch ums Prestige. 2018 und 2021 konnte Zverev die Finals bereits gewinnen. In diesem Jahr zählt der einstige US-Open-Finalist aber noch nicht wieder zum Favoritenkreis.
Es war zuletzt nochmal eng geworden im spannenden Quali-Rennen, doch die Niederlagen seiner direkten Konkurrenten schafften Fakten. Der Pole Hubert Hurkacz und der Australier Alex de Minaur scheiterten im Viertelfinale des Masters von Paris und können Zverev damit im "Race to Turin" nicht mehr einholen. Zverev zog als Siebter ins Jahresfinale ein, Boris Beckers Schützling Holger Rune (Dänemark) als Achter.
Zverev sagt Teilnahme in Sofia ab
Zverev hatte zuvor noch kurzfristig für die Sofia Open gemeldet. Bei weiteren Siegen seiner Verfolger hätte er womöglich noch Punkte gebraucht. Das ist nun nicht mehr der Fall und Zverev wird den Umweg über Bulgarien vermeiden.
Das Feld in Turin wird der Weltranglistenerste Novak Djokovic (Serbien) anführen. Außerdem sind Wimbledonsieger Carlos Alcaraz (Spanien), Daniil Medvedev, Andrey Rublev (beide Russland), Jannik Sinner (Italien) und Stefanos Tsitsipas (Griechenland) dabei. Es geht um ein Rekordpreisgeld in Höhe von 15 Millionen US-Dollar. Bleibt der künftige Champion während des gesamten Events ohne Niederlage, erhält er mehr als 4,8 Millionen Dollar, laut ATP wäre dies das höchste Preisgeld für einen Einzelspieler in der Geschichte des Tennis.