Alexander Zverev will den Davis Cup gewinnen - aber nur den „echten“
Nicht überraschend hat Alexander Zverev vor Beginn der Erste Bank Open 2021 noch einmal bestätigt, dass er für das Davis-Cup-Finalturnier in Innsbruck Ende November nicht zur Verfügung stehen wird.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
24.10.2021, 17:57 Uhr
Kurze Frage an die Tennis-Aficionados: Wann hat Alexander Zverev eigentlich sein letztes „echtes“ Davis-Cup-Match bestritten? Also eines mit vollen Rängen, Gegnern auf Augenhöhe und ganz generell hohen Einsätzen? Bei aller Liebe darf man da das Treffen mit den Ungarn im Frühjahr 2019 nicht weiter beachten: Es spricht für Zverev, dass er beide Einzel bestritten hat, Peter Nagy und Gabor Borsos wird der regierende Olympiasieger auf der ATP-Tour aber so schnell nicht wiedersehen. Wenn überhaupt.
In der Saison davor hat die Sache indes schon anders ausgesehen. Wer in der Stierkampfarena von Valencia dabei war - oder zumindest die bewegten Bilder davon gesehen hat - weiß: Das ist der Davis Cup, wie er im besten Fall sein kann und nach Ansicht von Alexander Zverev auch so bald als möglich sein sollte. Für ein Finalturnier, wie es die ITF aufgrund der großzügigen (und dem Vernehmen schon nach der ersten Austragung schmerzlich eingedämpften) Start- und Preisgeldversprechen der Kosmos Gruppe seit 2019 austragen lässt, fehlt Zverev die Muße. Auch für das Ende November anstehende Event in Innsbruck, bei dem das deutsche Team auf Österreich und Serbien trifft.
Zverev wird fehlen, Djokovic wohl spielen
Der Gewinn des Davis Cups seit auf jeden Fall ein Ziel von ihm, sagte ein gut gelaunter Zverev bei seiner Pressekonferenz in Wien. Aber wenn schon, dann bitten im „echten“, also dem alten Format. Es ist also davon auszugehen, dass der deutsche Teamchef Michael Kohlmann nicht mit seinem Topmann rechnen darf. Keine Überraschung allerdings, denn Alexander Zverev hat seine Bedenken ja schon öfters auf Nachfrage geäußert. „Ich stehe zu meinem Wort“, betonte der Weltranglisten-Vierte auch in Wien noch einmal.
In der Stadthalle geht Zverev als Co-Favorit neben Stefanos Tsitsipas ins Rennen. Mit einer eigentlich sogar besseren Ausgangsposition: Während der Grieche mit Grigor Dimitrov einen sehr unangenehmen Erstrunden-Gegner ausgefasst hat, beginnt Zverev gegen Filip Krajinovic. Der Serbe wirdin Innsbruck übrigens für Serbien am Start sein. Und hat vor ein paar Tagen verkündet, dass er dort auch mit einem Antreten von Novak Djokovic rechnet. Der Weltranglisten-Erste ist zwar wie Zverev eigentlich Traditionalist, ist aber auch schon 2019 in Madrid in die Bütt gegangen.
Hier das Einzel-Tableau in Wien