Andy Murray: "Macht nicht mehr so viel Spaß wie vor Jahren"
Andy Murray ist auf dem steinigen Weg zurück an die Weltspitze. Eine Aufgabe, die der Schotte leichter eingeschätzt hatte, als sie sich nun herausstellen sollte.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
08.05.2021, 22:32 Uhr
Es sind eben nicht die Ergebnisse, die sich ein Mann der Marke Andy Murray erhofft und erwartet. Der Schotte, seines Zeichens ehemalige Nummer eins der Tenniswelt, müht sich zur Stunde in den ersten Runden von ATP-Events ab - Erfolgserlebnisse Mangelware. Dies rührt zu einem nicht unwesentlichen Teil daher, dass Murray vor einigen Monaten mit einer metallernen Hüfte ausgestattet wurde.
Eine Operation, die seine Rückkehr an die Weltspitze natürlich immens erschwerte: "Seit sie mir die Metallhüfte eingesetzt haben, wusste ich, dass es nicht einfach sein würde, zurückzukommen, aber ich habe nicht erwartet, dass es so schwer sein würde. Ich habe lange Zeit sehr hart trainiert, aber die Beschwerden halten an, und wenn ich auf den Platz komme, kann ich nicht auf dem Niveau spielen, das ich mir erhoffe", so Murray gegenüber standar.co.uk.
Murray: "Habe nur zwei Möglichkeiten"
Das zerrt natürlich auch an der Motivation des erfolgsverwöhnten Schotten, wie Murray bestätigte: " Ich habe nur zwei Möglichkeiten: mich zurückziehen oder es weiter versuchen. Auch wenn es mir nicht mehr so viel Spaß macht wie vor Jahren, möchte ich immer noch spielen." Auch das stellt sich zur Stunde nicht immer als einfach heraus, ein positiver COVID-Test machte etwa ein Antreten Murrays in Down Under unmöglich.
Als Veteran auf der ATP-Tour hat es sich Murray zudem zur Aufgabe gemacht, für Gleichberechtigung auf der Tour einzusetzen. Eine Herzensangelegenheit, wurde Murray doch selbst von einer Frau trainiert: "Als ich anfing, mit Amelie Mauresmo zu arbeiten, erkannte ich den enormen Machismo, der existiert. Eine Nummer 1 der Welt wurde als jemand beurteilt, der mich nicht trainieren konnte, man beurteilte sie allein aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist. Dass wir alle gleich behandelt werden, ist ein Menschenrecht, ich verlange nichts Seltsames."
Dazu zählt Murray auch Vorfälle im Umfeld des Sports, etwa die Misshandlungsvorwürfe gegen Alexander Zverev. Hier brauche es klare Richtlinien, wie der Schotte betont: "Die ATP braucht lange, um auf Fälle wie die von Zverev und Basilasvhili zu reagieren, und tut dies lauwarm. Wenn Vorwürfe dieser Art erhoben werden, müssen klare Protokolle erstellt werden."