Angelique Kerber beim Porsche Tennis Talk: „Im Kopf weiß man, dass die Fans dabei sind“
Es wird ein anderer Porsche Tennis Grand Prix als gewohnt - aber ein gewohnt stark besetzter. Mit dabei natürlich: Angelique Kerber, zweifache Siegerin in Stuttgart. In "Advantage 911 - Der Porsche Tennis Talk" gab sie schon mal einen Ausblick.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
13.04.2021, 17:39 Uhr
Der Einspieler zu Beginn, er war schön und wehmütig zugleich: Die besten Bilder vom dem letzten Porsche Tennis Grand Prix waren zu sehen, das tennisverrückte Stuttgarter Publikum im Zusammenspiel mit energischen Spielerinnen, dazu die berühmte Faust von Angelique Kerber… Schön: weil es bald wieder losgeht, schon am kommenden Samstag (17. April) mit der Qualifikation – wehmütig, weil eben dieses tennisverrückte Publikum nicht vor Ort sein wird.
Tennis in Coronazeiten: Beim Porsche Tennis Grand Prix tut man alles, um statt einem Beisein vor Ort das beste virtuelle Erlebnis zu bieten – das stellten Turnierchef Markus Günthardt und Dr. Sebastian Rudolph, Kommunikationschef der Porsche AG, klar. „Wir wollen den Charakter des Turniers beibehalten, ohne Zuschauer, dafür multimedial“, so Rudolph. Als „hybrides Modell“ beschrieb Günthardt die Austragung 2021, das auch als Art Testlauf für die Zukunft steht: „Natürlich werden wir dann wieder Zuschauer vor Ort haben, aber der digitale Anteil wird steigen.“
Günthardt: "Wir sind das stärkste Turnier der Welt"
Das Teilnehmerfeld liest sich ohnehin so stark wie eh und je. „Wir sind das stärkste Turnier der Welt“, erklärte Günthardt, „wie die zweite Woche bei einem Grand-Slam-Turnier, wo zu Beginn gleich die Nummer 5 auf die Nummer 12 treffen kann.“ 14 Spielerinnen aus den Top 20 sind dabei, 7 Grand-Slam-Siegerinnen, und erstmals auch Ashleigh Barty, die aktuelle Nummer 1 der Welt. „Gespannt, was sie bei uns reißt“ ist Günthardt, zumal Barty weiß, wie man auf Sand spielt: 2019 holte sie bei den French Open ihren ersten Majortitel.
Am Ende des Talks gab sich auch Angie Kerber die Ehre. Sie bereite sich schon fleißig vor, sei in Deutschland, so die zweifache Siegerin des Porsche Tennis Grand Prix (2015, 2016). Natürlich werde 2021 alles etwas anders in Stuttgart, „aber im Kopf weiß man, dass die Fans dabei sind. Sie werden uns halt etwas anders unterstützen.“ Auch für Kerber hat sich Tennis in Coronazeiten freilich verändert, neben dem Bubble-Leben auch in Sachen Freizeitverhalten, denn die freie Zeit sei bei Turnieren nun größer: „Ich habe viel mehr Bücher oder Spiele dabei“, reflektierte die 33-Jährige ihr Pack-Verhalten, wenn es auf Reisen geht.
Kerber will gutes Omen mitnehmen
Den eher mittelprächtigen Start ins Jahr habe sie „abgehakt“, so Kerber, das Ziel sei ohnehin, „die großen Turniere stark zu spielen“ - auch wenn sie dem konkret fehlenden Titel bei den French Open auswich. Die Leidenschaft fürs Tennis sei immer noch sehr groß, wies Kerber eventuelle Rücktrittsgedanken à la Julia Görges zurück. "Die sind so weit weg, dass ich gar keine Gedanken verschwende“, erklärte die dreifache Majorsiegerin.
Die freilich auch in Stuttgart was reißen will, trotz der starken Konkurrenz, Kerber ist als Weltranglisten-25. gerade noch so ins Hauptfeld gerutscht. Nach ihren Siegen in der Porsche Arena lief es in den vergangenen Jahren nicht mehr ganz so rund, nur 2019 ging es nochmal ins Viertelfinale. Ob‘s 2021 weiter geht? Die Voraussetzungen stimmen: Während Kerber beim Talk zugeschaltet war, saßen Günthardt und Rudolph „auf genau der Ebene im Porsche-Museum, auf der Angie ihre Pressekonferenz nach ihrem Wimbledonsieg 2018 gehalten hat“, wie Rudolph erzählte, sehr zur Freude von Deutschlands Nummer 1: „Das Omen nehme ich mit, um gut ins Turnier zu kommen.“