Anhaltende Kontroverse um Nadal-Zeremonie in Malaga

Nach mehrfacher Kritik an der Abschiedszeremonie von Rafael Nadal beim Davis-Cup-Final-8-Turnier in Malaga verteidigte sich ITF-Verbandspräsident David Haggerty, dass diese ganz nach Wunsch des 22-fachen Grand-Slam-Siegers ausgerichtet worden sei.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 27.11.2024, 07:47 Uhr

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ITF-Präsident David Haggerty sieht die Abschiedszeremonie von Rafael Nadal als gelungen an.

Schon aus sportlicher Sicht wurde dem Karriere-Abschied von Rafael Nadal beim Final-8-Turnier des diesjährigen Davis-Cups ein gewaltiger Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht nur, dass der 14-fache Roland-Garros-Champion im Viertelfinal-Duell gegen die Niederländer sein Einzel gegen einen stark aufspielenden Botic van de Zandschulp verlor, musste das spanische Team trotz zwischenzeitlichem Ausgleich durch Carlos Alcaraz nach verlorenem Doppel auch noch komplett die Segel beim Heimspiel in Malaga streichen.

Direkt im Anschluss folgte die Abschiedszeremonie auf dem Platz, die Nadal mit einer knapp 10-minütigen Ansprache eröffnete, gefolgt von einer Video-Hommage mit Grußbotschaften verschiedener Stars wie seinen langjährigen Rivalen Roger Federer und Novak Djokovic. Mit einer Verabschiedung an die Fans und an seine Teamkollegen verließ der Linkshänder für immer den Tenniscourt als aktiver Spieler.

Große Unzufriedenheit über den Ablauf der Zeremonie zeigten drei spanische Übungsleiter, die den Weg des Mallorquiners maßgeblich mitgeprägt haben. So bezeichnete Carlos Moya, der den 38-jährigen von 2017 an bis zu seinem Karriereende als Coach betreute, diese sogar als „schäbig“. Etwas gemäßigter, aber auch unzufrieden äußerte sich sein Entdecker und Onkel Toni Nadal, dass diese „seine Erwartungen nicht erfüllt habe“. Besonders bitter stieß dem spanischen Davis-Cup-Kapitän David Ferrer auf, dass Nadals „Big-3“-Kollegen Federer und Djokovic nicht persönlich zugegen waren.

Konfrontiert mit der Kritik an der Zeremonie moderierte ITF-Verbandspräsident David Haggerty diese gewohnt „politisch“ weg: „Rafa ist ein großartiger Spieler und hat ein Erbe im Tennis hinterlassen, mit dem er Millionen von Spielern auf der ganzen Welt dazu inspirieren wird, Tennis zu spielen und weiter zu spielen. Wir hielten es für sehr wichtig, zuzuhören, was Rafa wollte und wie er es wollte, um gefeiert zu werden. Das ist genau das, was wir getan haben. Die Leute können jede Meinung darüber haben, ob es richtig war oder nicht, aber für mich war es das Wichtigste, dass wir eine Zeremonie abgehalten haben, die Rafa gewollt hat.“

Keine Stellungnahme gab es bislang von der alles entscheidenden Person, nämlich Nadal selbst. Aber wie man den in seiner gesamten Karriere bescheiden auftretenden Mallorquiner wahrnehmen durfte, wird dieser mit seiner Meinung zu diesem Thema gewohnt zurückhaltend umgehen.

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