ATP: Alcaraz auf dem Weg zum Maestro? Mit Federer-Videos zum Rasenexperten
Carlos Alcaraz hat kurz vor dem Wimbledon-Start ein Signal an den Favoriten Novak Djokovic gesendet: Er kann es jetzt auch auf Rasen.
von SID
zuletzt bearbeitet:
26.06.2023, 18:01 Uhr
Carlos Alcaraz setzt sich immer wieder vor den Bildschirm und studiert den großen Roger Federer. Wie schafft es der Schweizer Maestro, so elegant über den Rasen zu schweben? Wo liegt der Treffpunkt des Balles und wie verhält er sich taktisch? Der 20 Jahre alte Weltranglistenerste Alcaraz, aufgewachsen und groß geworden auf der roten Asche, blickt auf jedes Detail.
"Ich möchte zu den besten und beweglichsten Rasenspielern aufschauen", sagte Alcaraz in den Tagen von Queens, die er für ein Statement mit Blick auf den Wimbledon-Start (3. Juli) nutzte: Mit dem Spanier ist nach seinem ersten Titel auf dem grünen Tennis-Terrain zu rechnen. "Ich gehe Wimbledon mit viel Selbstvertrauen an", sagte er grinsend mit dem beeindruckenden Pokal in den Händen.
Kein echter Kontrahent für Djokovic
Das Videostudium, in dem Alcaraz neben dem Wimbledon-Rekordchampion auch Sequenzen des zweimaligen Turniersiegers Andy Murray analysiert, zahlt sich immer mehr aus. Alcaraz geht mit dem guten Gefühl der Nummer eins der Welt ins Feintuning für das Jahreshighlight. Ohne aber vermessen zu sein. Der Finalsieg über den Australier Alex de Minaur mit 6:4, 6:4 ändert nichts an der klaren Favoritenstellung von Djokovic, der mit seinem achten Triumph zu Federer aufschließen kann. Und in seinem Spiel einzigartig ist.
Djokovic rutsche wie auf Sandplätzen, führte Alcaraz aus, für ihn sei das nicht möglich. Daher verzichte er auf Bilder des serbischen Grand-Slam-Rekordchampions, der die vergangenen vier Ausgaben von Wimbledon gewann. Bislang kristallisiert sich kein echter Kontrahent heraus, der ihm in diesem Jahr wirklich gefährlich werden könnte.
Alcaraz muss noch mehr zum Federer werden
Djokovics letzte Wimbledon-Finalgegner Matteo Berrettini und Nick Kyrgios sind nach Verletzungen nicht in Topform, der Russe Daniil Medwedew und auch Alexander Zverev keine Rasenexperten. Alcaraz wähnt sich zumindest ein Stück weit auf dem Weg dahin.
"Novak ist der Hauptfavorit auf den Sieg in Wimbledon", sagte Alcaraz in dem Wissen, dass der 36-Jährige wieder einmal den Kalender-Slam in den Blick nimmt. Zumindest herausfordern will er Djokovic aber schon. Dafür muss Alcaraz noch mehr zu einem neuen Federer werden.