Premiere auf "Pista Rafa Nadal"
Nach zwei britischen Gegnern bekommt es Dominic Thiem in Barcelona heute ab 12:30 Uhr mit einem Japaner zu tun: Österreichs Nummer eins spielt gegen Yuichi Sugita um den Einzug in das Halbfinale des ATP-World-Tour-500-Turniers.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.04.2017, 09:13 Uhr
Später als geplant und dann doch erfolgreich hat sich Dominic Thiem am Donnerstag in Barcelona einen Platz im Viertelfinale gespielt. Und dort eigentlich Pablo Carreno Busta erwartet, jenen Mann, den er heuer im Finale des ATP-World-Tour-500-Turniers von Rio de Janeiro besiegt hatte. Tatsächlich stellt sich nun aber Yuchi Sugita in den Weg des Lichtenwörthers, ein Mann, der nur durch die späte Absage seines Landsmannes Kei Nishikori ins Hauptfeld gerutscht war:
Und Sugita hat das Optimum aus dieser Möglichkeit herausgeholt, Tommy Robredo zum Auftakt glatt, Richard Gasquet in der Runde danach in einem Foto-Finish und im Achtelfinale eben jenen Pablo Carreno Busta mit 6:3 und 6:3 besiegt. Was 2017 in dieser Deutlichkeit nicht vielen Profis auf der ATP-Tour gelungen ist.
Erfolgreich bei Challengern
Sugita spielt in Barcelona weit über seinen Möglichkeiten, die Weltrangliste weist den 28-Jährigen als Nummer 91 aus. Seine Bilanz auf der ATP-Tour ist 2017 perfekt: Die Matches in der katalanischen Hauptstadt waren die ersten überhaupt auf der allerhöchsten Ebene. Sugita ist eigentlich Stammgast auf der Challenger-Tour, zwei Veranstaltungen hat er eben dort in der laufenden Kampagne schon gewonnen, zuletzt im chinesischen Shenzen.
Thiems Coach Günter Bresnik warnt jedenfalls davor, das Match gegen den Japaner schon von vornherein als gewonnen zu betrachten. "Ich habe Sugita in Monte Carlo beim Training beobachtet - und der kann richtig gut Tennis spielen", so Bresnik gegenüber tennisnet. "Sugita bewegt sich sehr, sehr gut - und kann den Ball, wenn er in der richtigen Höhe kommt, auch sehr gut verteilen. Für Dominic wird es wichtig sein, dass er entweder sehr flach oder mit viel Spin spielt."
Die Bilanz Sugitas gegen Dominic Thiem ist unbefleckt, das Duell am Freitag wird eine Premiere für beide Spieler. Thiems Auftritt gegen Daniel Evans auf dem tiefen Geläuf von "Pista 1" hatte vor allem gegen Ende hohen spielerischen Wert. Bresnik hat vor allem auch gefallen, dass sich sein Schützling in vielen Ballwechseln geduldig gezeigt, auf seine Chance gewartet hat. Der an Position vier gesetzte Österreicher, der in Barcelona Joakim Nyström an seiner Seite hat, zeigte dabei in wichtigen Phasen eine beinahe makellose Schlagauswahl, hielt Evans mit langen Rückhand-Bällen an der Grundlinie fest, punktete immer wieder mit der Vorhand.
Revanche für Murray?
Zur Disposition steht im Übrigen ein Treffen mit Andy Murray - so der Weltranglisten-Erste seinen spontanen Trip nach Barcelona weiterhin erfolgreich gestaltet. Murrays Aufgabe in der Runde der letzten Acht entbehrt nicht einer gewissen Brisanz, der Schotte trifft auf Albert Ramos-Vinolas. Dem war er vor etwas mehr als einer Woche in Monte Carlo trotz einer 4:0-Führung im dritten Satz noch unterlegen.
Das ATP-Turnier in Barcelona im Überblick