ATP Basel: Carlos Alcaraz schafft gegen Jack Draper den Turnaround
Carlos Alcaraz hat ein frühes Aus beim ATP-500-Event von Basel verhindern können. Der Weltranglistenerste kam nach verlorenem Auftaktsatz gegen Jack Draper sehenswert zurück und löste sein Zweitrundenticket.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
24.10.2022, 22:10 Uhr
Von MIchael Rothschädl aus Basel
Sie alle waren natürlich gekommen, um ihn spielen zu sehen. Den Topstar des Turniers, Carlos Alcaraz. Die Veranstalter beim ATP-500-Event von Basel haben keine Mühen gescheut, um dem ersten Auftritt des 19-jährigen Shootingstars in der St. Jakobshalle einen gebührenden Rahmen zu geben. Was dazu führte, dass nach umfangreicher Opening Zeremonie erst nach über zwei Stunden Pause wieder Tennis gespielt werden konnten.
Der Stimmung tat dieser Umstand keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Alcaraz wurde unter frenetischem Jubel willkommen geheißen, über die gesamte Matchdauer durfte der Spanier den Großteil des Schweizer Publikums hinter sich wissen. Obgleich Jack Draper mit beherzter Leistung einiges tat, um sich zumindest Teile der Gunst eben jenes zu sichern.
Draper mit gutem Start
Die Anfangsphase gehörte spielerisch eigentlich Carlos Alcarz, der mit wuchtigen Vorhandbällen die Ballwechsel zu diktieren versuchte. Dabei aber weitaus zu fehleranfällig agierte. Auch, weil sich Draper in der Defensive ungemein agil zeigte. Die logische Konsequenz: Der Brite sicherte sich mit seinem dritten Breakball beim Stand von 1:1 erstmals ein Servicegame Alcaraz' und ging schnell mit 3:1 in Führung.
Auch in der Folge blieb der 20-Jährige griffiger, hielt in den Rallyes stark dagegen und konnte sich insbesondere bei eigenem Aufschlag mit guten Services behaupten - Alcaraz kam erst im achten Spiel zu zwei Gelegenheiten aufs Rebreak, Draper konnte diese aber jeweils mit offensiven Ballwechseln vereiteln.
Alcaraz kontert
Nun war das Momentum endgültig auf der Seite des Briten, Alcaraz streute zu viele Fehler ein und sah sich im folgenden Aufschlagspiel schnell mit einem 0:40 - und damit drei Satzbällen konfrontiert. Und Draper schlug humorlos zu, fand eine hervorragende Vorhand die Linie entlang und stellt nach 43 Minuten auf 1:0.
Alcaraz steckte diesen Rückschlag aber blendend weg und schaffte in Abschnitt zwei einen Traumstart. Dem Weltranglistenersten gelang direkt im ersten Spiel sein erstes Break im Match, wenig später legte Alcaraz ein weiteres hinterher und sorgte früh für eine kleine Vorentscheidung in Durchgang zwei. Draper konnte in dieser Phase bei weitem nicht an die Intensität aus Durchgang eins anknüpfen. Alcaraz hingegen spielte sich zusehends in einen Rausch - und schickte die Partie mit einem 6:2 in einen Entscheiungssatz.
Alcaraz mit längerem Atem
Jack Draper schien nun auch körperlich der hohen Intensität der ersten eineinhalb Stunden Tribut zollen zu müssen, der Brite ließ nach drei Games im dritten Satz den Physio kommen, verzichtete aber auf eine längere Behandlungspause. Alcaraz zeigte sich davon unbeeindruckt und schaffte direkt im Anschluss das Break zum 3:2. Draper half mit einem Doppelfehler höflich mit.
Der Brite hatte aber noch einen im Köcher, schaffte das Rebreak zum 4:4 - fing dann aber beim Stand von 5:5 zu zittern an. Und musste einigermaßen chancenlos mitansehen, wie Alcaraz mit einem herrlichen Rückhandwinner das entscheidende Break fixieren sollte. Minuten später servierte der Youngster mit gehörig Bauchweh zum 3:6, 6:2 und 7:5-Erfolg aus. In der Runde der letzten 16 wird der 19-Jährige auf Adrian Mannarino oder Botic van de Zandschulp treffen.