Bestandsaufnahme Kyrgios: erfolgreich, lustlos aber körperlich fit
Durchatmen bei den australischen Fans und Nick Kyrgios. Der Australier hat nach Kniebeschwerden Entwarnung gegeben und fühlt sich für die Australian Open in seiner Heimat fit.
von Maximilian Kisanyik
zuletzt bearbeitet:
05.01.2018, 18:02 Uhr
So ganz frisch wirkte Nick Kyrgios in der Partie gegen seinen Landsmann Matthew Ebden nicht. Dennoch überstand der Australier seine Zweitrundenpartie mit 6:7 (3), 7:6 (5) und 6:2.
Der 22-Jährige kam bereits mit linksseitig bandagiertem Knie auf den Platz und musste sich während der Partie behandeln lassen. Für das anstehende Heim-Grand-Slam-Turnier gab Kyrgios jedoch Entwarnung: "Natürlich werde ich fit sein und kann spielen. Ich habe das Knie in den vergangenen Tagen behandeln lassen auch wenn ich nicht wirklich wusste, was es war. Anscheinend hatte sich etwas Flüssigkeit im hinteren Bereich des Knies angesammelt."
Auch im Viertelfinale gegen den Ukrainer Alexandr Dolgopolov schien bei Kyrgios nicht alles im Lot zu sein. Die Bandage am Knie war zwar verschwunden, allerdings haperte es einmal mehr an der Einstellung des "Enfant terrible". Den ersten Satz gab der 22-Jährige mit 1:6 ab. Lustlos und ohne viel Fortune schleppte sich der 1,93-Meter-Riese über den Platz. Kyrgios verfiel einmal mehr in alte Muster. Trotzdem konnte er sich wieder auf sein Talent verlassen und drehte die Partie mit 6:3 und 6:4 in Satz zwei und drei.
Von "extra Motivation" ist nichts zu sehen
Die Auftaktturniere in seiner Heimat würden der Nummer 21 der Welt dabei einen extra Schub Motivation geben, so Kyrgios nach seiner Auftaktpartie gegen Ebden, denn es sei "die beste Zeit des Jahres". Von dieser Motivation war zu Beginn der nächsten Runde leider nichts zu sehen. Der positive Aspekt am Kyrgios' Sieg ist jedoch, dass er scheinbar keine Probleme mit dem lädierten linken Knie mehr zu haben scheint. Die australischen Fans können also aufatmen und weiter auf ihren Schützling bauen. Der allgemeine Tenor gegenüber den Titelchancen von Kyrgios ist durchaus positiv. Einige Spieler und Landsleute trauen dem Trick-Shot-Meister den großen Coup in Melbourne zu.
Volltreffer schmerzt Kyrgios
Dass Kyrgios während der Partie gegen Ebden doch nicht alles im Griff hatte, zeigte eine kuriose Szene. Einen Netzaufschlag des Gegners wollte Kyrgios fangen und griff dabei ins Leere. Der Clou bei der Sache war jedoch, dass der Ball genau auf der Höhe seines Schritts auf den Australier zu kam und ihn dort auch traf. Das Publikum hatte auf jeden Fall seinen Spaß und Kyrgios sichtliche Schmerzen.
Im Halbfinale kommt es am Samstag zum mit Spannung erwarteten Duell mit Titelverteidiger Grigor Dimitrov. Das erste Semifinale bestreiten Ryan Harrison und Überraschungsmann Alex de Minaur. Der 18-jährige Wildcardinhaber aus Down under hatte sich im Achtelfinale gegen den ehemaligen Wimbledonfinalisten Milos Raonic behauptet.
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