ATP: Das Problem der zweiten Plätze in der Halle
Die europäischen Hallenturniere auf der ATP-Tour haben prächtige Center Courts zu bieten. Bei den kleineren Plätzen sieht es zumeist nicht mehr so prickelnd aus.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
31.10.2023, 10:25 Uhr
Am Montagabend gab es bei Sky eine Einstellung, in der das Spielgeschehen auf allen drei Courts in Paris-Bercy eingefangen war. Und was soll man sagen? Taylor Fritz und Sebastian Baez hatten den Hauptpreis gezogen, denn sie durften auf dem Center Court in das letzte ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres einsteigen. Parallel mühten sich Grigor Dimitrov, Lorenzo Musetti, Jordan Thompson und Yoshihito Nishioka auf den beiden kleineren Plätzen. Und das ist in Paris-Bercy keine Freude. Einfach, weil die Diskrepanz zwischen dem größten und dem nächstgrößeren Stadion enorm ist.
Ein „Problem“, das es in etwas abgeschwächter Form auch bei den Erste Bank Open in Wien zu beobachten gab. Die Wiener Stadthalle ist für einen zweiten lässigen Court zu klein, also haben die Veranstalter am Heumarkt nun schon zum dritten Mal ein Zelt aufgestellt, in dem die meisten Doppel-Matches und auch einige Single-Partien abgehalten wurden. Insofern nicht ideal, weil es ja auch prominenten Spielern wie Tommy Paul widerfahren kann, keinen einzigen Wettkampfball in der Stadthalle schlagen zu dürfen.
Tribünen in Wien ständig voll
Wien-Chef Herwig Straka hat dieses Problem bei der Abschluss-PK thematisiert, man werde versuchen, das Tennisgeschehen am Heumarkt noch attraktiver zu machen, etwa durch einen zusätzlichen Trainingsplatz, wo die fans in die Nähe der Spieler kommen können. Lediglich eine Hallenveranstaltung sei im Moment in der Lage, zwei vergleichbare Schauplätze anzubieten, und das ist Rotterdam.
Die Konstellation wie in Wien bringt andererseits aber auch mit sich, dass die Tribünen bei den Matches auf dem Center Court in der Regel gefüllt sind. Es sei denn, die Fans sind am Essenfassen. Wo sich Wien im internationalen Vergleich sicher nicht zu verstecken braucht.