ATP: Erwacht der schlafende Riese China endlich?

In den letzten Wochen haben einige chinesische Männer für Furore gesorgt. Endlich, ist man fast geneigt zu sagen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.10.2024, 09:08 Uhr

Es ist natürlich davon auszugehen, dass Yibing Wu in der dritten Runde des ATP-Masters-1000-Turniers in Shanghai von Carlos Alcaraz kaltwarm bekommt. So wie es auch Jungchen Shang am Samstag ergangen ist. Aber das ist ja auch keine Schande: Alcaraz spürt sich neuerdings auch im Herbst, zumindest bei seinen bisherigen Auftritten beim Laver Cup, im Davis Cup und Peking und eben Shanghai. 

Yibing Wu andererseits ist trotz seines jungen Alters schon ein Veteran - nämlich in der Kunst, nach Verletzungen wieder zurück zu kommen. Das hat in Shanghai mit den beiden Erfolgen gegen Sumit Nadal und Nicolas Jarry schon mal ganz gut funktioniert.

Shang gewinnt Turnier in Chengdu

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass sich in den letzten Wochen die Anzeichen mehren, dass der (bei den Männern) schlafende Tennisriese China kurz vor dem Erwachen ist. Der bereits erwähnte Shang, der sich in Tenniskreisen immerhin schon den Spitznamen „Jerry“ verdient hat, konnte vor wenigen Tagen in Chengdu seinen ersten Titel auf der ATP-Tour holen. Yunchaokete Bu musste sich in Shanghai zwar gleich zum Auftakt Alex Michelsen geschlagen geben - das war aber sicherlich auch den Strapazen geschuldet, die mit dem Erreichen des Halbfinales in Peking verbunden waren.

Und dann gibt es ja auch noch Zhizhen Zhang. Der ist mit seinen 27 Jahren schon ein bisschen älter als die Sportskameraden Shang (19), Bu (22) und Wu (24), hält als Nummer  46 der Welt aber noch die innenchinesische Spitzenposition.  Anschließend an eine Fußballer-Weisheit lässt sich fast sagen: die chinesische Spitze ist breiter geworden.

Im Davis Cup noch in Weltgruppe II

Dass sich dies noch nicht im Davis Cup niederschlägt, ist wiederum erstaunlich. Da war zuletzt lediglich Yunchaokete Bu im Einsatz, die Partie in Rumänien ging mit 2:3 verloren.In der Weltgruppe II wohlgemerkt. Aber mit vereinten Kräften gelingt vielleicht auch da ein Aufstieg in Sphären, die den aktuellen Weltranglisten-Positionen angemessen sind.

von Jens Huiber

Sonntag
06.10.2024, 10:48 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.10.2024, 09:08 Uhr