ATP Finals: Alexander Zverev - „Am Freitag bin ich der größte Medvedev-Fan“
Chancen hatte Alexander Zverev gegen Daniil Medvedev am Mittwochabend in Turin zuhauf. Im entscheidenden Moment konnte er nicht zupacken.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
16.11.2023, 09:38 Uhr
Von Jens Huiber aus Turin
Das Stadio Olimpico, in dem der AC Turin seine Matches austrägt, grenzt unmittelbar an den Pala Alpitour an. Und eine der großen Fußballerweisheiten waberte am gestrigen Mittwochabend ein bisschen zu den ATP Finals herüber: Wenn man seine Chancen nicht nutzt, der wird bestraft.“ So ist es Alexander Zverev gegen Daniil Medvedev ergangen.
Chancen waren da, teilweise riesige. Wie der verschlagene Rückhand-Volley beim Stand von 4:1 im Tiebreak. Oder ein paar Augenblicke später, als Zverev einen Lob über Medvedev versuchte - diesen aber in guter, alter Ivan-Lendl-Manier auch hätte abschießen können. Im Nachhinein betrachtet: abschießen hätte sollen. Im zweiten Satz zeigte sich dann erneut, wie schnell es gehen kann: Zverev vergibt seine Breakchance bei 4:4, Medvedev nutzt seine allererste zum Matchgewinn.
Zverev erst am Abend gegen Rublev
Nun muss am Freitag also ein Sieg gegen Andrey Rublev her. Die gute Nachricht: Rublev hat bislang in Turin keinen guten Eindruck hinterlassen, seine Partien gegen Medvedev und Carlos Alcaraz jeweils in zwei Sätzen verloren. Die nicht ganz so gute: Die letzten drei Partien gegen Rublev hat Alexander Zverev verloren. Allerdings könnte beim Russen die letzte Spannung schon fehlen - schließlich ist Rublev als erster Spieler rein sportlich ausgeschieden (Stefanos Tsitsipas musste ja verletzungsbedingt einpacken).
Nun ist es allerdings so, dass die Partie zwischen Zverev und Rublev am Freitag am Abend gespielt wird. Also nach dem Treffen zwischen Alcaraz und Medvedev. Der Spanier darf dieses nicht gewinnen, sonst hat Zverev keine Chancen auf das Halbfinale. Was der gebürtige Hamburger in der Pressekonferenz spät am Mittwochabend in die nachvollziehbare Feststellung kleidete: „Am Freitag bin ich der größte Medvedev-Fan.“
Medvedev erinnert an Djokovic
Der Angesprochene war gleich hinter Zverev mit der Reporterrunde dran. Und bekundete Verständnis für Zverevs Anliegen. Und er selbst habe ja im vergangenen Jahr an Novak Djokovic gesehen, dass es dem Spielrhythmus gut tut, wenn man keine Partie herschenkt (da gewann Djokovic im für ihn eigentlich bedeutungslosen letzten Gruppenspiel).
Allerdings, so führte Medvedev auch noch aus: So ein dreistündiges Match mit Tiebreak im dritten Satz sei dann auch keine gute Vorbereitung für ein Halbfinale am tag darauf. Man wird sehen.
Hier das Einzel-Tableau in Turin