ATP Finals: Alexander Zverev genügen zwei Tage Urlaub
Alexander Zverev hat sich bei den ATP Finals in Turin stark präsentiert und darf mit hohen Erwartungen in das Jahr 2024 gehen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.11.2023, 23:41 Uhr
Von Jens Huiber aus Turin
Im Pala Alpitour sind für Journalisten ein paar wenige Plätze reserviert, die sich direkt auf Höhe des Netzes und im alleruntersten Level befinden. Genau genommen: genau neben der Coaches´ Box rechts vom Schiedsrichterstuhl aus gesehen. Wer früh genug fragt, darf dort die Matches verfolgen. Sofern die Nachfrage überschaubar ist. Wie eben am Freitagabend, wo sich Alexander Zverev und Andrey Rublev zum Abschluss der Gruppenphase verabredet hatten.
Rublev schafft den vierten Sieg nicht
Folgendes ist festzuhalten: Dass alle versammelten Männer unglaublich schnelles Tennis spielen können, ist keine bahnbrechende Erkenntnis. Beeindruckend aber: Aus wirklich nächster Nähe zu sehen, wie Alexander Zverev aus der Defensive heraus agiert. es wird ja häufig gemäkelt, dass Zverev zu weit hinter der Grundlinie steht. Das mag so sein. Aber die Länge seiner Bälle aus dieser Position heraus ist erstaunlich.
Andrey Rublev kennt diese Länge natürlich seit den gemeinsamen Jugendtagen. Was ihn nicht davon abgehalten hat, Zverev in der laufenden Saison dreimal zu bezwingen. Einen vierten Sieg gab es nicht, das war Alexander Zverev dann auch ein Anliegen. Sagte er zumindest in einem der drei TV-Interviews, die in den Katakomben zu absolvieren waren.
Zverev möchte Fahnenträger werden
Der schreibenden Zunft stand Zverev eben dort Rede und Antwort, nicht zu jedem Thema, aber doch sehr ordentlich gelaunt. Er brauche eigentlich nur zwei Tage Urlaub, dann würde er schon wieder ins Training einsteigen. Denn er liebe es, im Gym zu sein und sich auf dem Court ständig zu verbessern. Sein level sei wieder sehr gut, ob schon so gut wie 2021, als er in Turin gewinnen konnte, ließe sich schwer beurteilen.
Die Qualifikation für die Finals seien nach der Verletzungsgeschichte im vergangenen Jahr und den Startproblemen 2023 aber als Erfolg zu werten. Tatsächlich hat Zverev ja erst in Roland-Garros so richtig gut Tennis zu spielen begonnen. In der kommenden Saison will er sich keine Limits setzen. Und bei den Olympischen Spielen in Paris die deutsche Flagge tragen. Sprach´s - und verabschiedete sich in den Kurzurlaub.
Hier das Einzel-Tableau in Turin