ATP Finals: Jannik Sinner - das heißeste Ticket in Turin
Jannik Sinner spielt morgen um den größten Titel seiner Karriere (ab 18 Uhr live bei Sky und in unserem Liveticker). Der Pala Alpitour wird geschlossen hinter dem Lokalmatador stehen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
18.11.2023, 18:48 Uhr
Von Jens Huiber aus Turin
Nein, es zeugt nicht von einer guten Kinderstube, wenn man im an diesem Samstag völlig überfüllten Media Room einen Blick auf eine Nachricht wirft, die der Banknachbar gerade mit seinem Smartphone empfangen hat. Aber wenn es handgestoppte 0,7 Sekunden nach dem verwandelten Matchball von Jannik Sinner gegen Daniil Medvedev passiert, da ist die Versuchung groß.
Auch mit äußerst rudimentären Italienisch-Kenntnissen konnte man sich den Inhalt der Nachricht erschließen. Im wesentlichen waren es drei Bestandteile: „Biglietto“. „Domani“. Und drei Ausrufezeichen. Nun wird die Möglichkeit von Journalisten, Tickets für nähere Bekannte und Verwandte zu besorgen, schon grundsätzlich grandios überschätzt. Am morgigen Sonntag aber wird es schlicht unmöglich sein, noch an Tickets zu einem vernünftigen Preis (was natürlich Interpretationssache jedes einzelnen Fans ist) zu kommen. Egal, ob Jannik Sinner nun auf Carlos Alcaraz oder Novak Djokovic trifft.
Sinner verteilt keine Geschenke
Der dritte Erfolg gegen Medvedev in Folge war ein Produkt extrem harter Arbeit. Vor allem Defensivarbeit. Vor ein paar Wochen in Wien wurde der Russe ja gefragt, was denn der Unterschied zu den vergangenen Jahren bei Sinner wäre. Und Medvedev hat wie immer staubtrocken und ehrlich geantwortet: „Er macht keine Fehler mehr.“ Zumindest keine, die seinem jeweiligen Gegner in schwierigen Situationen helfen würden.
Gegen Medvedev, der in der Defensive ja selbst ein Meister seines Faches ist, verteilte Sinner keine Geschenke. Und wurde dann, wenn es wichtig war, auch selbst initiativ. Eine gewaltige Leistung, nachdem der 22-Jährige in seiner Gruppe gegen Novak Djokovic und Holger Rune jeweils über drei Sätze gehen musste.
Ein paar Extra-Plätze in der Halle
Nun bleibt Jannik Sinner etwas mehr Zeit zur Erholung. Die er hoffentlich nicht dazu nutzen wird, seine Nachrichten zu checken. Denn selbst der Lokalheld kann ja keine Tickets verteilen, die es einfach nicht mehr gibt.
Wobei: Am Freitagabend erreichte die Journalisten die frohe Nachricht, dass pro Session noch 300 Extra-Plätze gefunden und in den Verkauf gegangen sind. Die Nachfrage nach dem heutigen Sieg von Sinner gegen Medvedev ist wahrscheinlich 100 Mal so hoch.
Hier das Einzel-Tableau in Turin