ATP Finals: Marc Rosset zeigt sich von „schwachem Feld“ enttäuscht
Im öffentlichen französischsprachigen Schweizer Rundfunk (RTS) zeigte sich der ehemalige Spitzenspieler Marc Rosset vom Teilnehmerfeld der diesjährigen ATP-Finals ernüchtert.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
15.11.2021, 06:04 Uhr

Es kann nicht immer nur die Sonne scheinen, hat, als der Autor dieser Zeilen noch gar nicht auf der Welt war, schon der deutsche Schlagerjüngling Heintje gesungen. Dass dem tatsächlich so ist, musste der nach seiner Gesangskarriere auf die schiefe Bahn geratene Kinderstar Jahre später selbst erfahren - und ja, auch der Tennissport ist natürlichen Höhen und Tiefen unterworfen, die weder die Offiziellen in leitenden Positionen und schon gar nicht die Millionen Fans weltweit kontrollieren können.
Und wenn es nach vielen Letztgenannten ginge, hätte die Zeit gerne vor circa zehn Jahren stehen bleiben dürfen, als sich die großen Drei noch mit Andy Murray und Stan Wawrinka im Schlepptau die ganz großen Titel untereinander ausmachten. Diese oft besungenen Jahre sind allerdings wohl für immer vorbei, was natürlich nicht heißt, dass da nicht noch Großes auf die Fans des weißen Sports wartet, aber eben nicht jetzt gleich.
„Es ist wirklich dünn“
So sieht es jedenfalls Marc Rosset, ehemaliger Schweizer Topspieler und Experte beim französischsprachigen Schweizer Rundfunk RTS : „Die breite Öffentlichkeit will Spieler wie Nadal, Federer, Murray oder Wawrinka sehen. Nicht irgendwelche Jungs, die ihre Plätze durch ATP-250-Turniere bekommen haben. In den letzten Jahren wurde ja in London gespielt - ich kann mich, ehrlich gesagt, nicht erinnern, dort jemals ein so schwaches Feld gesehen zu haben.“
Der ehemalige Weltranglisten-9. im Einzel hofft jedoch auf eine Transformation schon im nächsten Jahr: „Qualifikation durch Titel bei ATP 250ern, ohne bei Grand-Slam- oder Masters-1000-Turnieren weit gekommen zu sein - es ist wirklich dünn. Wir erleben gerade eine Zeit des Übergangs. Zverev müsste nächstes Jahr ein Grand-Slam-Turnier gewinnen, Tsitsipas wäre auch bereit sich einen Titel zu schnappen. Es würde dem nächsten ATP-Final mehr Ehre machen.“