ATP Finals: Vorzugsbehandlung für Novak Djokovic?

Der Umstand, dass Novak Djokovic als einziger Spieler von seinem Run in Wimbledon profitiert, stößt bei manchen Kollegen auf Unverständnis.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.11.2022, 12:13 Uhr

Novak Djokovic in Wimbledon 2022
© Getty Images
Novak Djokovic in Wimbledon 2022

Gehen wir einfach mal davon aus, dass Novak Djokovic in Paris-Bercy so spielt wie immer. Und also mit dem Turniersieg ein Häusl weiterziehen wird. Dann hätte Djokovic 3.810 Punkte im Race gesammelt, was ihm einen Platz bei den ATP Finals in Turin auch über die Jahreswertung garantieren würde. Sollte der sechsmalige Paris-Champion aber aus irgendwelchen gründen - vielleicht weil ihn seine Überlegenheit selbst langweilt - doch nicht zum Titel stürmen, dann könnte es sein, dass Djokovic außerhalb der Top Acht der Jahreswertung landet.

Und wird natürlich dennoch zu den Finals nach Norditalien kommen.

Denn im Fall von Djokovic greift jene Regelung, wonach ein Grand-Slam-Champion sich dann für die inoffizielle ATP-Weltmeisterschaft qualifiziert, wenn er im Race unter den besten 20 landet. Das hat Novak Djokovic längst geschafft. Obwohl er gleich vier ATP-Masters-1000-Turniere und zwei Majors, wiewohl selbst verschuldet, hat sausen lassen müssen.

Norrie wäre im Mix dabei

Nun stößt der seit Monaten bekannte Umstand, dass jenes Grand-Slam-Turnier, das Djokovic gewonnen hat, nämlich Wimbledon, keine ATP-Punkte ausgeschüttet hat, bei einigen Kollegen für Unmut. Vor allem bei Cameron Norrie, der Djokovic damals im Halbfinale unterlegen war. Norrie findet es „etwas schräg“, dass sein Bezwinger der einzige Spieler ist, für den Wimbledon abgesehen vom Preisgeld und der Ehre etwas wert war. Tatsächlich wäre der Brite mit den 760 Punkten für die Vorschlussrunde in London im Mix um die Plätze in Turin voll mit dabei.

Dasselbe gilt für Nick Kyrgios, der für seine Finalteilnahme 1.200 Zähler mit auf die Reise genommen hätte. Und dann seinen Turnierplan im Herbst wohl ein wenig anders gestaltet hätte. Kyrgios´ Manager ließ nun aus Australien zwar verlauten, dass Djokovic auf jeden Fall in Turin dabei sein sollte. Dass aber auch der Run seines Schützlings Kyrgios Berücksichtigung hätte finden müssen.

Kommt Kyrgios nach Turin?

Kyrgios selbst sieht das offenbar auch so. Auf einen Tweet der ATP, wonach er sich mit Partner Thanasi Kokkinakis sicher für Turin qualifiziert habe, antwortete er nur: „Das hätte im Einzel auch so sein sollen.“ Insofern wird es spannend zu sehen sein, ob Kyrgios nur des Paarlaufs wegen zum Saisonabschluss anreist.

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von Jens Huiber

Mittwoch
02.11.2022, 11:46 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.11.2022, 12:13 Uhr

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