Das Potenzial ausreizen

Dominic Thiem ist gut in das Turnier von Halle gestartet. Nun wartet mit Robin Haase ein Mann, gegen den Österreichs Nummer eins eine ausgeglichene Bilanz hat.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 21.06.2017, 13:18 Uhr

Dominic Thiem

Die Doppel-Niederlage an der Seite von Philipp Kohlschreiber wird Dominic Thiem in Halle nicht weiter aus dem Konzept gebracht haben. Es ist ja nicht so, als ob mit dem 6:7 (3) und 3:6 gegen Fabrice Martin und Albert Ramos-Vinolas eine historische Siegstrecke ihr Ende gefunden hätte. Thiem und Kohlschreiber spielen öfter Seite an Seite, der Fokus liegt bei Beiden auf dem Einzel. Dort hat die langjährige deutsche Nummer eins die deutlich schwerere Aufgabe ausgefasst, Philipp Kohlschreiber muss sich am Mittwoch (drittes Match nach 12:00 Uhr) mit seinem Nachfolger an der landesinternen Spitze, Alexander Zverev, messen.

Dominic Thiem bestreitet das Match direkt danach, allerdings nicht vor 17:30 Uhr. Der Gegner des Österreichers wird Robin Haase sein, der Niederländer mit deutschen Wurzeln, mit dem Thiem bis jetzt eine ausgeglichene Bilanz pflegt. Haase hat die beiden ersten Partien gewonnen, zuletzt in Monte Carlo ließ die Nummer zwei der Gerry Weber Open 2017 nichts anbrennen: 6:3 und 6:2 im Fürstentum, natürlich auf Sand. Robin Haase sei ein gefährlicher Kontrahent, dafür bringt Günter Bresnik gute Argumente mit. "Haase kann sehr gut mit dem Tempo des Gegners spielen, volliert als ausgezeichneter Doppel-Spieler überdurchschnittlich gut."

Potenzial ausreizen

Bresnik ist zuhause in Wien geblieben, Gary Muller hat seine Agenden in Halle übernommen. Muller kennt Thiem seit Kindestagen an, der Südafrikaner setzt auf Rasen frische Impulse. In der ersten Runde musste sich die aktuelle Nummer acht der Welt mit Maximilian Marterer aufhalten, der Linkshänder von der Tennisbase Oberhaching hinterließ einen starken Eindruck, Dominic Thiem einen stärkeren.

"Ich war sehr zufrieden damit, wie Dominic gespielt hat", sagt Günter Bresnik, auch wenn natürlich noch nicht alles perfekt gewesen sei. Vor allem beim Aufschlag gäbe es noch viel Potenzial nach oben, sowohl in puncto Percentage wie auch Effektivität. Die Erfahrung lehrt, dass Dominic Thiem dieses Potenzial mit Fortdauer eines Turniers bis zur Gänze ausreizt, im vergangenen Jahr hat er es bei den Gerry Weber Open unter die letzten Vier geschafft..

Gasquet wartet im Viertelfinale

Im Gegensatz zum Turnier im Londoner Queen's Club ist die Welt für die Favoriten in Halle noch weitgehend in Ordnung, lediglich Gael Monfils und Albert Ramos-Vinolas haben sich als Gesetzte aus dem Einzel-Tableau verabschiedet. Dominic Thiem hat nach seinem Halbfinal-Aus bei den French Open ja gesagt, dass er sich auf das Spiel auf Gras freue, die Vorstellung gegen Marterer hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht.

Am Mittwoch wird die untere Hälfte des Rasters eine Runde weitergebracht, Thiem, auch das hat er in Paris klargemacht, weiß in der Regel sehr wohl, was auf ihn zukommen könnte. Sein Viertelfinalgegner rekrutierte sich aus dem ersten Match des Tages zwischen Richard Gasquet und Bernard Tomic, das der Franzose mit 6:3, 6:3 für sich entschied.

Dominic Thiem wird sich die ersten Partien sicherlich mit Interesse ansehen, wie schon beim ersten Auftritt darf er den Tag auf dem Center Court beschließen. Bei den Gerry Weber Open eigentlich der angenehmste Termin - früher am Tag wirft die beeindruckende Dachkonstruktion nämlich gerne Schatten auf das Spielfeld.

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von Jens Huiber

Mittwoch
21.06.2017, 13:18 Uhr