ATP Hamburg Open: Zverev gibt Entwarnung unter Vorbehalt
Alexander Zverev machte sein Comeback nach seiner Verletzung in Wimbledon mit einem souveränen Auftaktsieg bei den Hamburg Open perfekt. Frei von Schmerz war der Heimmatador nicht- die Entscheidung überhaupt an den Start zu gehen, viel erst heute Morgen.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
17.07.2024, 23:20 Uhr
Von Johanna Brauer aus Hamburg
Erleichterung für das Turnier in der Hansestadt und für alle angereisten Tennisfans. Am Dienstag Nachmittag betrat Alexander Zverev unter tobendem Applaus den Center Court. Und nach 1:17 Minuten und einem glatten 6:2, 6:2 konnte die deutsche Nummer Eins das Auftaktspiel ganz souverän beenden. Der Titelverteidiger wirkte entspannt, auch bei der anschließenden Pressekonferenz. Keine Anzeichen einer Verletzung zu sehen, bis auf die graue Bandage an seinem rechten Bein natürlich. Die Entscheidung bei dem Turnier am Rothenbaum an den Start zu gehen fiel allerdings relativ spontan. „Heute Morgen wusste ich noch nicht, ob ich würde spielen können. Das warm-up war nicht so gut. Dann habe ich mich ein bisschen hingelegt und getan, was ich konnte, hatte eine Behandlung für mein Knie. Danach fühlte es sich viel besser an und ich habe 20 Minuten vor dem Match entschieden, zu spielen", sagte Zverev nach seinem Match gegen Qualifikanten Jasper de Jong. Auf dem Center Court fühlte er sich so wohl wie noch nie seit seiner Verletzung- und das ohne Schmerzmittel. Das Publikum und das Adrenalin in seiner Heimtatstadt haben geholfen. Ein Match anzufangen und nicht zu Ende zu spielen, das kommt für Zverev aber sowieso nicht in Frage. “Jetzt müssen wir sehen, was morgen ist. Ich würde aber schon erwarten, dass sich weiterspiele", sagte Zverev nach dem Match. Eine ganz eindeutige Zusage kann der Deutsche also noch nicht geben.
Keine erneute Verletzungsgefahr
Eine erfreuliche Nachricht für Hamburg und auch für die Olympischen Spiele, die immer näher rücken. Dennoch kein Anlass wieder komplett aufzuatmen- Die Heilung der Verletzung kann bis zu acht Wochen dauern. Erleichterung aber so weit, dass die Bewegung, die zu dem Knochenmarksödem und der Kapselzerrung bei Wimbledon geführt habe, auf Sand nicht wiederholbar sei. „Das heißt - mein Knie komplett durchstrecken und in diese Überstreckung gehen. Was ich in meinen Augen in 25 Jahren auf Sand noch nie gemacht habe. Eine Gefahr sehe ich da nicht. " Zverev habe die Gefahr mit Experten und seinem Bruder abgewogen.
Olympiastart in neun Tagen - Fahnenträger zu sein bedeutet mehr als der sportliche Erfolg
Neben dem amtierenden Olympiasieger ist Zverev auch in der engeren Auswahl Fahnenträger bei den nächste Woche beginnenden Olympischen Spielen zu werden. Die Abstimmung läuft die Tage. Und die Ehre Fahnenträger zu werden, würde dem 27-jährigem sogar noch mehr als eine Medaille bedeuten. „Wenn mir jemand sagt, ich gehe als Fahnenträger in die Eröffnungsfeier bei Olympia, würde mir das noch mehr bedeuten als sportlicher Erfolg. Aber wenn ich im Turnier spiele, das ist mein Mindset dieses Jahr, dann will ich das natürlich gewinnen. Aber eine Medaille bei Olympischen Spielen ist etwas Besonderes.“ Natürlich sei das Ziel des Olympia-Gold-Trägers aber wieder eine goldene Medaille zu erreichen.
Zverev ging aus Hamburg-Liebe an den Start
Neun Tage sind es noch bis zum Start in Paris und Zverevs Terminkalender ist voll. Das er überhaupt in Hamburg aufschlägt ist seiner Heimat Hamburg und dem Publikum geschuldet. "Bei jedem anderen Turnier", hatte Zverev betont, “würde ich es gar nicht probieren zu spielen. Hamburg ist etwas Besonderes für mich, meine Heimat. Zwischen Hamburg und Paris ist eine knappe Woche Zeit. Ich werde alles dafür tun, bei beiden Turnieren erfolgreich zu sein.” Morgen steht bereits das Achtelfinale an. Zverev trifft auf den Franzosen Hugo Gaston, der vor allem für seine Stops bekannt ist. Zverev sieht dabei aber kein Problem. „Die Stoppbälle kann man immer sehr einfach machen, wenn man selbst langsam spielt. Wenn ich meine Schläge vollständig durchziehe und mein Tempo spielen kann, ist es schwierig, Stoppbälle zu spielen. Langsam bin ich auch nicht. Rennen kann ich schon", beteuerte der French-Open-Finalist zuversichtlich. Das Match ist nicht vor 18:30 Uhr auf dem Center Court angesetzt.
Hier das Herren-Einzel-Tableau