Hangover oder die Welle reiten?
Der Laver Cup war für die teilnehmenden Spieler ein Highlight. Wie aber haben die Profis aus Europa und der Welt die Tage von Prag verkraftet?
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
05.10.2017, 20:39 Uhr
Als ob nichts gewesen wäre. So behandelt die offizielle Statistik der ATP die Partie, die John Isner und Rafael Nadal im Rahmen den Laver Cups vor knapp zwei Wochen ausgetragen haben. dabei wäre diese aus der Sicht des US-Amerikaners durchaus signifikant: schließlich hat Isner Nadal auf der ATP-Tour noch nie bezwingen können. Sechs Versuche, sechs Pleiten, die bis dato letzte 2015 in Rom. Und die Aussichten auf seinen ersten Sieg gegen den zehnfachen French-Open-Champ stehen auch am Freitag im Viertelfinale von Peking nicht gut. Aus Sicht von John Isner selbst.
Er habe sich das Match Nadals gegen Karen Khachanov genau angesehen und sei von der Stärke seines kommenden Gegners beeindruckt gewesen. Das erklärte der Amerikaner nach einem Match, in dem er selbst groß aufgezeigt hatte, beim 6:0 und 6:3 gegen Hamburg-Sieger Leonardo Mayer nämlich.
Läuft also für Nadal und Isner in Peking, wie auch für zwei weitere Laver-Cup-Teilnehmer: Alexander Zverev steht nach dem Zwei-Satz-Sieg gegen Fabio Fognini ebenso in der Runde der letzten Acht wie Nick Kyrgios, der sich gegen Zverev, den Älteren, in Runde zwei durchgesetzt hatte.
Federer inaktiv
Alles gut also? Kein Laver-Cup-Hangover? Nun, Tomas Berdych, Hausherr in Prag, musste sich in Peking in Runde zwei Andrey Rublev geschlagen geben. Dominic Thiem hat beide Partien nach der Extravaganz mit Team Europa verloren: in Chengdu gegen Guido Pella, in Tokio gegen Steve Johnson. Marin Cilic, auch eine europäischer Mannschaftsspieler, macht seine Sache in der japanischen Hauptstadt dagegen besser als Thiem, steht im Viertelfinale.
Großmeister Roger Federer wird sich erst kommende Woche in Shanghai wieder zeigen, ebenso wie Denis Shapovalov, das Küken im Weltteam. Der Kanadier hätte womöglich schon gerne wieder aufgeschlagen, durfte aber nicht. Seinen bei Nennschluss für Tokio noch bescheideneren Platzierungen in der Weltrangliste geschuldet. Beim vorletzten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres wird Shapovalov mit einer Wildcard bedacht.
Sam Querrey schließlich musste in Tokio gleich in Runde eins die Segel streichen. Gegen Richard Gasquet, der natürlich weiß, wie der Schläger richtig rum zu greifen ist. Landsmann Frances Tiafoe, in Prag Überraschungsgast von John McEnroe, hat es so weit gar nicht erst geschafft - er unterlag in der zweiten Qualifikationsrunde Stefanos Tsitsipas aus Griechenland.