ATP Madrid: Thiem-Mania auch in der spanischen Hauptstadt
Er ist DAS Gesicht des österreichischen Tennissports: Dominic Thiem. Doch nicht nur im Land der Berge ist ein Hype um den 25-Jährigen entstanden - ein Stimmungsbericht aus Madrid.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
04.05.2019, 19:22 Uhr
von Nikolaus Fink aus Madrid
Der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm. Das dachte sich wohl auch Dominic Thiem. Um Punkt 10:00 Uhr betritt der 25-Jährige den Trainingsplatz 13 - in Spanien trudeln am Wochenende um diese Uhrzeit für gewöhnlich erst die letzten Partygänger zuhause ein, doch der Östereicher ist nicht zum Feiern in die spanische Hauptstadt gereist. Thiem will zum ersten Mal in seinem Leben die Mutua Madrid Open gewinnen.
Begleitet wird der Weltranglistenfünfte von Trainer Nicolas Massu und Physio Alex Stober. Thiem gibt sich betont locker. Kein Wunder, schließlich befindet sich der Lichtenwörther in Topform. Erst in der vergangenen Woche triumphierte er in Barcelona, auf dem Weg zum Titel gab Thiem keinen einzigen Satz ab und schlug darüber hinaus im Halbfinale mit Rafael Nadal den besten Sandplatzspieler aller Zeiten.
Menschenmassen bei Thiem-Training
Thiem schwingt sich dazu auf, dem Spanier zumindest in dieser Spielzeit den Rang abzulaufen. Dass er das Zeug dazu hat, beweist der 13-fache Turniersieger auch im Training gegen Grigor Dimitrov. Ein ums andere Mal fliegt dem Bulgaren ein Grundschlag des Österreichers um die Ohren, zudem scheint der Aufschlag wie bereits in Barcelona auch in der Hauptstadt Spaniens bestens zu funktionieren.
Besonders auffällig sind zudem die Menschenmassen, die sich das Training von Thiem und Dimitrov anschauen. Die Zuschauertribünen des Practice Court 13 sind trotz des zeitgleich stattfindenden Trainings von Novak Djokovic und Stan Wawrinka mit Abstand am besten gefüllt. Bereits am Vormittag wird man von vielen laufenden Kindern und Jugendlichen überholt. Sie haben nur eines im Sinn: Dominic Thiem beim Tennis spielen zusehen.
Das soll sich auch beim Training um 14:00 Uhr nicht ändern. Diesmal trainiert Thiem mit Branchenprimus Novak Djokovic, die Zuschauerränge des Court 14 sind dementsprechend erneut brechend voll. Der Österreicher beweist in beeindruckender Art und Weise, in welch überragender Form er sich derzeit befindet. Mit 6:2 gewinnt Thiem den Trainingssatz - dabei ermöglicht er dem Serben keine einzge Breakchance. Ein Duell der beiden könnte es im Hauptbewerb erst im Halbfinale geben.
Ohnehin hat es die Auslosung mit Thiem nicht allzu gut gemeint. Vor seinem Zweitrundenmatch am Dienstag oder Mittwoch gegen Pablo Carreno Busta oder einen Qualifikanten wird der 25-Jährige daher wohl noch die eine oder andere gut besuchte Trainingseinheit einlegen - damit Dominic Thiem am Ende der nächsten Woche vielleicht doch Grund zum Feiern hat.
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