ATP Marseille: Struff kämpft sich ins Viertelfinale
Nach einer wahren mentalen Achterbahnfahrt steht Jan-Lennard Struff beim ATP-Tour-250-Turnier in Marseille im Viertelfinale. Der Deutsche bezwang Lokalmatador Hugo Grenier trotz durchwachsener Leistung mit 6:4, 5:7 und 6:4.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
14.02.2025, 00:06 Uhr
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Struff konnte sich gleich im ersten Aufschlagspiel Greniers zwei Breakchancen erspielen, von der er die zweite nutzte. Bis zum Stand von 3:2 lief alles nach Plan, dann leistete sich die deutsche Nummer zwei eine kurze Phase der Unkonzentriertheit und musste, wie aus dem Nichts, zu Null seinen Aufschlag abgeben. Der 34-jährige Warsteiner fand jedoch rechtzeitig wieder zu seinem Spiel und holte sich mit einem schön herausgespielten Punkt das vorentscheidende Break zum 5:4.
Unter kräftiger Mithilfe Greniers konnte sich der Deutsche auch im zweiten Satz gleich mit einem Break in Front bringen. Ein abermaliges Konzentrationsloch bei der derzeitigen Nummer 46 der Welt führte jedoch zum direkten Rebreak. Der französische Qualifikant gab den Gefallen allerdings schnurstracks zurück und servierte dem Deutschen ein weiteres Break auf dem Silber-Tablett. Struff blieb jedoch weiterhin zu inkonstant und musste ein abermaliges Rebreak zum 4:4 hinnehmen. Nach einem gewonnenen Aufschlagspiel ging Grenier erstmals in diesem Match in Führung und kam im Game darauf sogar zu einem ersten Satzball, den Struff jedoch erfolgreich parieren konnte. Zwei Games später war es dann bei Aufschlag des Deutschen jedoch so weit: Mit einem großartigen Rückhand-Stop sicherte sich die Nummer 202 des ATP-Rankings den Satzausgleich.
Struff lässt Frust an Racket aus
Nach einer vergebenen Breakchance zu Beginn des dritten Satzes dann eine außergewöhnliche Szene. Struff zerhackte - unter den Buhrufen des Publikums - wutentbrannt beim Seitenwechsel sein Racket. Nachdem er bei 2:3 zwei Doppelfehler in Serie produzierte, sah er sich mit einem Breakball konfrontiert. Die deutsche Nummer zwei riss sich jedoch gerade noch rechtzeitig zusammen und zog sich selbst aus der heiklen Situation. Äußerst umkämpft gestaltete sich dann das siebente Spiel des Satzes, das Struff jedoch schließlich dank einer offensiveren Spielweise an sich reißen konnte. Dieses mal ließ der Warsteiner nach dem Break endgültig nichts mehr anbrennen und servierte schließlich souverän zum 6:4 im Entscheidungssatz aus.
Im Viertelfinale am Freitag wird sich Struff allerdings deutlich steigern müssen, wird er doch auf die Nummer eins des Turniers, Daniil Medvedev treffen. Der Russe gewann sein Auftaktmatch gegen Pierre-Hugues Herbert souverän mit 6:2 und 6:4. Bereits seit gestern im Viertelfinale steht Daniel Altmaier. Der 26-Jährige wird in diesem am Freitag auf den Serben Hamad Medjedovic treffen.
Die restlichen Viertelfinal-Duelle lauten Bergs-Zhang und Sonego-Humbert.