ATP-Masters Madrid: Rublev siegt im Final-Thriller gegen Auger-Aliassime
In einem Thriller in drei Sätzen konnte Andrey Rublev das Finale des ATP-Masters-Turniers in Madrid gegen Felix Auger-Aliassime für sich entscheiden und damit nach Monte Carlo im letzten Jahr seinen zweiten Masters-Titel einfahren.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
11.08.2024, 07:50 Uhr
Hier das gesamte Match zum Nachlesen im Liveticker
Bislang war Felix Auger-Aliassime der Meister der kurzweiligen Angelegenheiten beim ATP-1000er-Turnier in Madrid. Allerdings profitierte der Kanadier gegen die beiden Tschechen Jakub Mensik und Jiri Lehecka jeweils von einer vorzeitigen Aufgabe seines Gegenübers, der Südtiroler Jannik Sinner trat zum Viertelfinale sogar überhaupt nicht an. Gegen seinen Finalgegner Andrey Rublev waren alle bisherigen fünf Partien sehr eng, viermal ging es über die volle Distanz, wobei der Russe vier der bislang gespielten Auseinandersetzungen für sich entscheiden konnte.
Topfit, anscheinend ausgeruht bei nur sieben gespielten Sätzen bis ins Finale, startete Auger-Aliassime ins Finale und legte gleich mit einem Paukenschlag los. Ohne Punktverlust nahm der Kanadier seinem Gegner gleich zu Beginn den Aufschlag ab und bestätigte das Break mit einem souveränen Service-Game. Auch im zweiten Aufschlagspiel musste Rublev einen Breakball abwehren, konnte aber letztlich erstmals anschreiben. In der Folge gaben beide Spieler je einmal ihren Aufschlag ab, womit der 23-jährige Auger-Alliassime nach einem ausgelassenen Satzball beim Stand von 5:3 anschließend zum Satz servierte. Über Einstand sollte es nochmal spannend werden und der Davis-Cup Sieger musste sogar noch einen Breakball abwehren, ehe er nach starkem Aufschlag den Satzgewinn mit einem Vorhand-Winner longline fixierte.
Auch im zweiten Satz agierten beide Protagonisten weiterhin überwiegend von der Grundlinie. Da sich Rublev steigerte, nahm die Intensität der Rallyes stetig zu. Ohne Aufschlagverluste, mit einer Breakchance für den Russen im sechsten Spiel, servierte Auger-Aliassime beim Stand von 5:6 zum Erreichen des Tiebreaks. Rublev erspielte sich zwei laufende Satzbälle, wovon er den zweiten für sich nutzen konnte.
Im Entscheidungssatz startete der Weltranglisten-8. mit einem beeindruckenden Aufschlagspiel und fixierte mit einem Vorhand-Winner den Spielgewinn ohne Punktverlust, während Auger-Aliassime in seinem ersten Service-Game zwei Möglichkeiten zum Break abwehren musste. Auch im vierten Spiel schaffte der Kanadier erneut dieses Kunststück und besiegelte mit einem Aufschlag-Winner den vierten Punktgewinn in Folge zum erneuten Ausgleich. Im Seitenwechsel beim Stand von 2:3 ließ sich der Kanadier am Oberschenkel behandeln, drehte aber im folgenden Aufschlagspiel spektakulär ein 0:30 mit vier erfolgreich gespielten Punkten in Folge. Rublev auch im Anschluss souveräner bei eigenem Service, dennoch konnte Auger-Aliassime mit mehr Mühe, aber teils spektakulären Vorhandschlägen, schritthalten. Analog des zweiten Durchgangs erspielte sich Rublev erneut im zwölften Spiel eine Break-Chance, gleichbedeutend mit dem ersten Matchball. Mit einem Doppelfehler servierte Auger-Aliassime seinem 26-jährigen Gegner den 4:6, 7:5. 7:5-Erfolg nach 2:49 Stunden.
Im On-Court Interview kommentierte der glückliche Sieger: „Der Titelgewinn bedeutet mir unglaublich viel. Die letzten Wochen mit den drei Erstrunden-Niederlagen waren eine schwierige Zeit für mich. Die Woche über hatte ich mit Fieber zu kämpfen, deshalb möchte ich mich bei meinem medizinischen Team bedanken, das alles möglich gemacht hat, um mich durch dieses Turnier zu bringen.“
Für Rublev ist der Titelgewinn in Madrid sein zweiter Erfolg auf Masters-Ebene. Nachdem er lange als König der 500er-Turniere galt, holte er sich im letzten Jahr die Krone in Monte Carlo. In der Weltrangliste überholt der Russe Stefanos Tsitsipas und Casper Ruud und verbessert sich damit auf Position 6 im ATP-Ranking. Auger-Aliassime klettert mit dem Finaleinzug um 15 Ränge auf Platz 20.
Hier das Einzel-Tableau aus Madrid