ATP-Masters Madrid: Sensationeller Struff ringt Tsitsipas nieder
Fantastischer Auftritt von Jan-Lennard Struff (ATP-Nr. 65) im Halbfinale beim ATP Masters-Turnier in Madrid – In einem spannenden und hochklassigen Match besiegt der deutsche „Lucky Loser“ den an Nr. 4 geführten Stefanos Tsitsipas mit 7:6, 5:7, 6:3 und setzt seinen Traumlauf in der spanischen Hauptstadt fort.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
09.08.2024, 10:18 Uhr
Hier das gesamte Match zum Nachlesen im Liveticker.
Vor dem Match gegen Jan-Lennard Struff ging die Favoritenrolle an Stefanos Tsitsipas, wenn auch nicht eindeutig. Von den fünf bisherigen Aufeinandertreffen auf der ATP-Tour konnte der deutsche Davis Cup-Spieler immerhin zwei Begegnungen für sich entscheiden, darunter auch die einzige Auseinandersetzung auf Sand in Barcelona im Jahr 2019.
Struff startete von Beginn an couragiert in die Partie und versuchte mit seinem aggressiven Spiel die Ballwechsel kurz zu halten. Bei seinem zweiten Aufschlagspiel sah sich der Warsteiner bei 15:40 zwei Breakbällen gegenüber, die er aber mutig abwehren konnte. Beim Stand von 4:5 musste der 33-jährige gegen den stark returnierenden Tsitsipas einen Satzball abwehren und vertagte somit die Entscheidung. Trotz 1:4-Rückstand im Tiebreak glaubte Struff weiterhin an sich und sicherte sich mit 7:5 den ersten Durchgang.
Entschlossen, dem Spiel eine Wende zu geben, startete Tsitsipas konzentriert in den zweiten Akt und erspielte sich gleich im ersten Spiel eine Breakchance, die der Grieche aber nicht nutzen konnte. Anschließend folgten souveräne Service-Games auf beiden Seiten. Im elften Spiel bei 15:40 erneut zwei Breakchancen für den 24-jährigen Tsitsipas. Die erste wehrte Struff mit einem Aufschlag-Winner ab bevor er mit einem Doppelfehler sein Service abgeben musste. Mit einem Aufschlagspiel ohne Punktverlust stellte die Nr. 5 der Welt den Satzausgleich her.
Nach einem glatten Aufschlagspiel von Tsitsipas hatte Struff bei seinem Service-Game lange zu kämpfen, konnte es aber nach Abwehr zweier Breakbälle für sich entscheiden. Im anschließenden Aufschlagspiel des ehemaligen ATP-Weltmeisters erspielte sich Stuff mit einem Rückhandwinner longline eine Breakchance, die er mit einer weiteren starken Rückhand nutzen konnte. In der Folge konnte er seine Aufschlagspiele halten und servierte beim Stand von 5:3 zum Matchgewinn. Bei 40:30 der erste Matchball, den Tsitsipas nach starkem Volley mit einem sensationellen Vorhand-Passierball abwehren konnte. Bei der zweiten Möglichkeit das Match zu beenden servierte Struff einen Kick nach außen, den Tsitsipas nicht ins Feld zurück bringen konnte. Nach 2:21 Stunden Spielzeit bejubelte Struff den 7:6 (5), 5:7, 6:3-Erfolg.
In seinem ersten Halbfinale auf Masters-Ebene kommt es zum Re-Match gegen Aslan Karatsev, der den chinesischen Überraschungsmann Zhizhen Zhang mit 7:6 (3), 6:4 bezwingen konnte. Im Qualifikationsfinale unterlag Struff dem gebürtigen Russen glatt in zwei Sätzen und rutschte als Lucky Loser noch nachträglich ins Hauptfeld.
Hier das Einzel-Tableau in Madrid