ATP Masters Miami: Jannik Sinner nimmt die Berechenbarkeit in Angriff
Jannik Sinner hat beim ATP-Masters-1000-Event von Miami das Achtelfinale erreicht. Im Anschluss an den Zweisatzerfolg erklärte der Südtiroler, welche Aspekte seines Spiels bei seiner Weiterentwicklung im Fokus stehen.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
28.03.2023, 12:19 Uhr
Jannik Sinner war wohl der einzige Spieler, der Carlos Alcaraz beim ATP-Masters-1000-Event von Indian Wells wirklich hat gefährden können. In Durchgang eins des Halbfinalduells war der Südtiroler gefühlt der bessere Spieler, einige Fehler im Tiebreak zu viel bedeuteten jedoch schließlich den Ausgang zu Ungunsten des Italieners. Und so spielte sich Überflieger Alcaraz ins Endspiel - und wenig später zum Titelgewinn in der kalifornischen Wüste.
Auch beim ATP-Masters-1000-Event von Miami könnte es zu einem Halbfinalduell zwischen Alcaraz und Sinner kommen - dank einem sicheren Zweisatzerfolg über Grigor Dimitrov jedenfalls hat Sinner sein Ticket für die Runde der letzten 16 gelöst. Ein Sieg, der Selbstvertrauen gibt: "Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich in diesem Turnier aufschlage und abziehe. Es ist nicht einfach, einen Spieler wie Grigor Dimitrov zu schlagen", sagte Sinner nach dem Erfolg. "Es war wie eine Schachpartie mit langen Ballwechseln."
Sinner möchte variabler werden
Dimitrov sei ein Spieler, der außergewöhnlich gut darin sei, zu variieren und sein Spiel anzupassen. Eine Facette, die auch Sinner seinem Spiel hinzufügen möchte. Auch, wenn dies kurzfristig mit einem Anstieg an Fehlern ohne Not verbunden sei: "Selbst wenn ich manchmal mehr Fehler als nötig mache, ist das Teil meines Wachstums, denn ich versuche immer, neue Dinge auszuprobieren und meinem Tennis neue Varianten hinzuzufügen", sagte Sinner in Miami. "Ich weiß, dass ich das tun muss, es ist eine Investition in meine Zukunft."
Das ultimative Ziel sei es, die eigene Berechenbarkeit abzulegen. Denn, so die immer wieder aufkeimende Kritik an Spielern der Marke Jannik Sinner: Oftmals ist die junge Generation enorm gut darin, Tempo zu machen und großartige Winner von der Grundlinie zu schlagen. Dies ginge gleichwohl aber zu Ungunsten der Variation in derem Spiel. Das sieht auch Jannik Sinner ähnlich: "Ich muss ein weniger berechenbarer Spieler sein, deshalb versuche ich, neue Dinge in mein Tennis einzubauen", erklärte der Italiener.
Im Achtelfinale geht es für den 21-Jährigen nun gegen den Russen Andrey Rublev. Ein Spieler, gegen den Sinner neuerlich eine schwierige Aufgabe erwartet: "Es wird ein sehr forderndes Spiel", sagte der Italiener. Und es wird ein Spiel, in dem der Italiener gewiss erneut auf einige Varianten wird zurückgreifen müssen.