ATP-Masters Monte Carlo: Medvedev siegt im Blockbuster gegen Zverev
In einer abwechslungsreichen und an Spannung kaum zu überbeitenden Begegnung setzt sich der an Nr. 3 gesetzte Daniil Medvedev gegen Alexander Zverev (ATP-Nr. 16) mit 3:6, 7:5, 7:6 durch und bleibt auch im zweiten Match des Jahres auf Sand unbesiegt.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 07:58 Uhr

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Die Wahrheit der ersten Begegnung auf Sand sollte im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Platz liegen, gestaltete sich eine seriöse Vorhersage über den Ausgang des Matches fast als Ding der Unmöglichkeit. Der direkte Vergleich mit 7:6 für Medvedev – vernachlässigbar - da alle bisherigen Tour-Partien auf Hard-Court mit oder ohne Dach ausgetragen waren. Den Vorteil des überragenden Saisonstarts von Medvedev, der heuer bereits vier ATP-Titel in allen Kategorien sammeln konnte, kontert der 25-jährige Deutsche mit dem natürlichen Wohlfühlfaktor auf roter Asche bei insgesamt fünf gewonnenen Titeln auf diesem Belag. Das bislang einzige Aufeinandertreffen in dieser Saison ging in einem wahren Thriller nach 3:17 Stunden Spielzeit in drei Sätzen an den 27-jährigen Medvedev. Hochspannung war also geboten auf dem Court Rainier III im Monte Carlo Country Club.
Zverev dominiert den Auftaktdurchgang
Nach der fast dreistündigen Vorpartie zuzüglich Regenpause, in der sich der Weltranglistenerste Novak Djokovic dem Italiener Lorenzo Musetti beugen musste, startete die mit Hochspannung erwartete Partie auf dem Court Rainier III unter Flutlicht. Nachdem die beiden Spieler jeweils ihr erstes Aufschlagspiel glatt durchbringen konnten, schnappte sich der gebürtige Russe das erste Break. Zverev aber zeigte sich von Beginn an sehr beweglich und zwang den US Open-Sieger von 2021 mit druckvollen Schlägen vermehrt zu Fehlern. Nachdem der Hamburger seinem Gegner zweimal in Folge den Aufschlag abnehmen konnte, transportierte er den Break-Vorsprung zum Gewinn des ersten Durchgangs.
Medvedev schlägt zurück
Im zweiten Akt steigerte sich Medvedev und verringerte seine Fehlerquote deutlich, während sich bei Zverev kleinere Unkonzentriertheiten einschlichen. Bei ausgeglichenem Spielverlauf mit Aufschlagverlusten auf beiden Seiten sicherte sich Zverev im neunten Spiel des Satzes das Break zur 5:4-Führung, konnte aber anschließend das Match nicht ausservieren. Im Stile eines Topspielers nutzte Medvedev das Momentum, bestrafte die etwas zu kurzen Schläge seines Gegners und stellte mit zwei Spielgewinnen in Folge den Satzausgleich her.
Ultimative Entscheidung im Tiebreak
Der Entscheidungsdurchgang startete mit souveränen Aufschlagspielen auf beiden Seiten bis zum sechsten Spiel, das an Spannung kaum zu überbieten war. Dort erspielte sich Medvedev insgesamt fünf Breakchancen, musste aber beim zweiten Spielball seines Gegenüber den Spielausgleich hinnehmen. Beim Stand von 4:4 und 30:30 eröffnete sich für Zverev die erste Chance zum Break, die er durch tolle Defensivleistung nach langem Ballwechsel auch nutzen konnte. Wie im zweiten Satz sollte die aktuelle Nr. 16 der Welt die Chance, das Match mit eigenem Service zu beenden, erneut nicht nutzen und gab ohne Punktgewinn sein Aufschlagspiel ab. Nach je einem weiteren Spielgewinn bei eigenem Service sollte die Entscheidung im finalen Tiebreak fallen. Dort musste Medvedev nach einer 5:2-Fühung nach drei Punkten des Gegners noch den Ausgleich hinnehmen, letztlich behielt die aktuelle Nr. 1 im „Race to Turin“ nach Abwehr zweier Matchbälle mit Verwertung seiner ersten Chance zur Beendigung des Matches dennoch mit 3:6, 7:5 und 7:6 (7) die Oberhand.
Im Viertelfinale wartet auf Medvedev der sechst geführte Holger Rune aus Dänemark, der kampflos die Runde der letzten Acht erreichte, da der Italiener Mattteo Berrettini aufgrund eines Muskelfaserrisses nicht antreten konnte.
Hier das Einzel-Tableau aus Monte Carlo.