ATP Miami: Jannik Sinner gewinnt Thriller, Daniil Medvedev schlägt Alexei Popyrin
Jannik Sinner und Daniil Medvedev haben ihr Achtelfinalticket beim ATP-Masters-1000-Event gelöst. Wenngleich die beiden Shooting-Stars des Tennissports für ihre Erfolge durchaus hart arbeiten mussten.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
29.03.2021, 00:15 Uhr
Jannik Sinner gegen Karen Khachanov. Trotz des noch jungen Alters des Südtirolers ist dieses Match-Up schon jetzt ein absoluter Garant für regelrechte Krimis am Tennisplatz. Die ersten beiden Duelle der beiden mussten nicht nur im Entscheidungssatz entschieden werden, nein, jeweils musste in diesem ein Tiebreak über Sieg oder Niederlage entscheiden.
So war das Aufeinandertreffen beim ATP-Masters-1000-Event von Miami, wo Sinner und Khachanov in Runde drei aufeinandertreffen sollten, die bislang deutlichste Angelegenheit in diesem italienisch-russischen Länderkampf. Und das, obwohl sich Sinner und Khachanov auch in den USA knapp drei Stunden regelrecht bekriegten. Exakt zwei Stunden und 50 Minuten benötigte Sinner nämlich für einen Kraftakt der Sonderklasse, benötigte der 19-Jährige, um ein 4:6 in einen 4:6, 7:6 (2) und 6:4-Erfolg zu verwandeln. Im Achtelfinale wartet der Südtiroler nun auf den Sieger des Aufeinandertreffens zwischen Emil Ruusuvuori und Mikael Ymer.
Medvedev muss kämpfen
Ebenfalls im Achtelfinale steht der große Favorit auf den Titel in Miami, der Weltranglistenzweite Daniil Medvedev. Der Russe, der es in Runde drei mit dem Australier Alexei Popyrin zu tun bekommen sollte, musste für seinen Erfolg aber ebenso durchaus hart arbeiten. Denn Popyrin, erst zu Beginn des Jahres erstmals Turniersieger auf der ATP-Tour, präsentierte sich in diesem Drittrundenduell von Beginn an auf Augenhöhe mit dem großen Favoriten und zwang Medvedev dank starker Aufschlagleistung in Durchgang eins ins Tiebreak. In diesem wurde der Russe jedoch seiner Favoritenrolle gerecht und stellte mit 7:3 auf 1:0-Sätze.
Das sollte dem Weltranglistenzweiten einen kleinen Motivationsschub geben. Medvedev schaffte in Durchgang zwei das frühe Break und zog schnell auf 4:1 davon. Bis zum Stand von 5:3, als der Weltranglistenzweite bereits auf den Matchgewinn servierte, sah dieses Match schon wie entschieden aus. Dann leistete sich der Russe jedoch ein äußerst schlampiges Aufschlagspiel, Popyrin witterte die Chance und schaffte nach zwei sensationellen Returns zu Null das Rebreak.
Wenige Augenblicke sah es dann erneut so aus, als würde dieses Drittrundenduell ein einigermaßen baldiges Ende erleben. Medvedev agierte im folgenden Aufschlagspiel hellwach, profitierte von einer kurzen Schwächephase Popyrins und fand beim Stand von 0:40 drei Matchbälle vor - welche sein australisches Gegenüber jedoch allesamt zunichte machen konnte und begleitet von lauten Come-On-Rufen auf 5:5 ausglich.
Struff out, Isner schlägt Auger-Aliassime
In der Folge hatte Medvedev seine Souveränität bei eigenem Aufschlag wiedergefunden und auch Popyrin ließ in Durchgang zwei nichts mehr anbrennen. So war es Minuten später erneut ein Tiebreak, das in diesem zweiten Satz die Entscheidung bringen musste. În diesem konnte der Australier nun das Momentum voll mitnehmen, erspielte sich zwei Satzbälle, von denen er den zweiten mit einem herrlichen Inside-Out-Vorhandwinner auch zu nutzen wusste.
Wie auch im zweiten Durchgang war es im alles entscheidenden dritten Abschnitt Medvedev, der das erste Break schaffte. Trotz einsetzender Krämpfe konnte der 25-Jährige die Partie anschließend mit 7:6 (3), 6:7 (7) und 6:4 über die Ziellinie bringen. Im Achtelfinale trifft der Russe nun auf Dusan Lajovic oder Frances Tiafoe.
Bereits am frühen Abend europäischer Zeit haben Roberto Bautista Agut, nach einem Comebackerfolg über Jan-Lennard Struff, und John Isner, nach einem Zweisatzsieg gegen den jungen Kanadier Felix Auger-Aliassime, ihren Aufstieg ins Achtelfinale des ATP-Masters-1000-Events von Miami fixiert. Mit Andrey Rublev und Stefanos Tsitsipas greifen zwei weitere Mitfavoriten erst am Montag erneut an.
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