ATP München: Alexander Zverev erleichtert - "Gott bin ich froh, dass ich in München bin"
Titelverteidiger Alexander Zverev steht beim ATP-Turnier in München im Viertelfinale. Von den Deutschen sind daneben noch Rekordsieger Philipp Kohlschreiber und Talent Rudi Molleker im Wettbewerb.
von SID
zuletzt bearbeitet:
01.05.2019, 16:37 Uhr
Am Tag der Arbeit hatte Alexander Zverev nicht lange zu tun. Die erste "Schicht" beim ATP-Turnier in München begann mit einigen Mühen, am Ende aber war der Titelverteidiger souverän: Der Weltranglistendritte besiegte den Argentinier Juan Ignacio Londero mit 7:5, 6:1 und steht damit auf dem Weg zum Hattrick bei den BMW Open im Viertelfinale. Dort trifft er am Freitag auf den Chilenen Cristian Garin, Nummer 47 der Weltrangliste.
Nach einer bisher durchwachsenen Saison und frühen Niederlagen bei den vergangenen drei Sandplatz-Turnieren hat Zverev auch auf der Anlage des MTTC Iphitos noch Luft nach oben. Auf dem vollbesetzten Centre Court lief nach einer 4:1-Führung im ersten Satz nicht alles glatt. Erst im zweiten Durchgang wirkte der ATP-Champion vor den Augen seines genesenen Vaters sowie Boris Beckers zunehmend souverän und nutzte nach 64 Minuten seinen ersten Matchball.
"Gott bin ich froh, dass ich in München bin. Wenn ich hier auf dem Platz stehe, ist so ein Selbstbewusstsein da. Hier hat alles ein bisschen angefangen", sagte Zverev erleichtert, denn: "Für eine erste Runde war es heute wirklich Wahnsinn."
Er trat freilich auch anders auf als zuletzt: Während der "vielen schweren Momente" im ersten Satz sei er im Gegensatz zu den vergangenen Turnieren aggressiv geblieben, habe deshalb "immer einen Weg gefunden" und hatte "das Gefühl, dass das Spiel trotzdem in meinen Händen war".
Eine große Erleichterung war für Zverev auch die Rückkehr seines Vaters, der seinem Sohn zuletzt aus gesundheitlichen Gründen nicht hatte beistehen können. Am Dienstagabend habe sich Alexander senior in den Zug von Hamburg nach München gesetzt und sei abends um 23.00 Uhr unangemeldet im Hotel aufgetaucht. "Auf jeden Fall" sei das gut gewesen, betonte Zverev, "ich bin froh, dass er wieder dabei ist."
Kohlschreiber und Molleker am Donnerstag
Weiter im Turnier sind von den ursprünglich sieben Deutschen neben Zverev nur Rekordsieger Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Talent Rudi Molleker (Berlin). Beide bestreiten am Donnerstag zunächst ihre Achtelfinal-Matches. Der 35 Jahre alte Kohlschreiber trifft dabei auf den immerhin an Nummer zwei gesetzten Karen Khachanov, Nummer 13 der Weltrangliste.
"Er macht wenig Kompromisse. Das heißt für mich: volle Attacke", sagte Kohlschreiber nach seinem souveränen 6:2, 7:5 im "Altherren-Duell" gegen den gleichaltrigen Andrea Seppi (Italien) und betonte: Das Niveau in München sei "sehr dicht": "Aber ich kann hier mit jedem mithalten."
Kohlschreiber könnte im weiteren Turnierverlauf im Halbfinale auf Landsmann Molleker treffen. Der 18-Jährige, der von Turnierdirektor Patrik Kühnen eine Wildcard erhalten hatte, siegte mit mit 7:6 (7:5), 4:6, 6:4 gegen Marius Copil (Rumänien) und trifft nun auf den an Nummer vier gesetzten Roberto Bautista Agut (Spanien).
Marterer, Struff, Maden und M. Zverev raus
Die vier anderen Deutschen hatten die erste Runde nicht überstanden, darunter Maximilian Marterer (Nürnberg), dem durch ein 2:6, 6:4, 2:6 gegen Londero das Duell mit Zverev entging. Überraschend war die klare Niederlage von Jan Lennard-Struff (Warstein), der 1:6, 1:6 gegen Qualifikant Thiago Monteiro (Brasilien) verlor.
"So ein Match tut sehr weh. Er hat kaum Fehler gemacht, ich zu viele", sagte Struff nach dem nur 51-minütigen Macht. Danach unterlagen auch Qualifikant Yannick Maden (Stuttgart) gegen Garin sowie Mischa Zverev (Hamburg) gegen den an Nummer sieben gesetzten Guido Pella (Argentinien).