ATP München: Dominic Thiem - Chronik einer gefühlten Heimspielwoche
Dominic Thiem darf trotz des Ausscheidens im Viertelfinale des ATP-Tour-250-Turniers in München gegen Taylor Fritz mit den letzten Tagen zufrieden sein. Vor allem über die Unterstützung der Fans wird er sich gefreut haben.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
22.04.2023, 08:04 Uhr
Von Jens Huiber aus München
Kein Zweifel: Dominic Thiem hätte nichts dagegen gehabt, auch noch das Wochenende in München zu verbringen. Und wer weiß, vielleicht legt Thiem am heutigen Samstag ja noch eine Trainingseinheit ein, schließlich geht es für ihn kommende Woche ja in Madrid auf ähnlicher Höhenlage weiter. Der Wettkämpfer Dominic Thiem hat nach der Niederlage gegen Taylor Fritz in München aber ausgedient.
Was schade ist: Denn das Publikum hat den Österreicher spätestens im Match gegen Marc-Andrea Huesler als Lokalmatador adoptiert, ein bisschen zwangsläufig, weil die deutschen Recken sich ja allesamt spätestens am Donnerstag verabschiedet haben. Sieben Jahre lang mussten sich die Fans gedulden, seit seiner Finalniederlage gegen Philipp Kohlschreiber 2016 hat Thiem den MTTC Iphitos aus verschiedenen Gründen nicht mehr angesteuert. Die Erfahrungen dieser Turnierwoche werden hoffentlich dazu beitragen, dass es keine derart lange Pause mehr gibt.
- Das Wochenende vor Turnierbeginn inklusive Freitag hat Thiem schon mal genutzt, um sich auf die Bedingungen einzuschießen. Und der unangefochtene Selfie-Leader bei den BMW Open 2023 zu werden. Die schon am Sonntagabend sichere Führung hat der US-Open-Champion von 2020 im Grunde nach jeder Trainingseinheit noch weiter ausgebaut.
- Am Montag folgte der erste emotionale Höhepunkt. Und damit ist nicht der Auftritt mit Freundin Lili auf dem roten Teppich bei der Players Party gemeint. Nein, Matthias Bachinger galt es zu verabschieden, Dominic Thiem hat als Doppelpartner gerne Pate gestanden (wiewohl die beiden das Doppel gegen Oswald/Haase schon gerne gewonnen hätten).
- Am Dienstag dann ein solider Satz gegen Constant Lestienne, bevor der Franzose aufgeben musste. Schnurstracks ging es zum Trainingscourt, das Feuer brennt offensichtlich nicht nur bei Dominic Thiem wieder, sondern auch bei Neo-Coach Benjamin Ebrahimzadeh.
- Am Mittwoch ging sportlich nicht viel, zum Glück hat Manchester City (nicht Thiems Lieblingsclub, wie man weiß) in der Münchner Allianz Arena ein Gastspiel gegeben. Dieser Zerstreuung der besseren Art sind auch Alexander Zverev oder Jan-Lennard Struff nachgegangen.
- Der Donnerstag hätte in einer sportlichen Enttäuschung enden können, die Dunkelheit verhinderte ebendiese gegen Marc-Andrea Huesler beim Stand von 5:7 und 3:3 aus Sicht von Thiem.
- Nach dem Frühlingsein- und ausbruch am Freitag hatte der Schweizer dann keinen Auftrag gegen Thiem, der allerdings gegen Taylor Fritz seinem immensen Pensum Tribut zollen musste.
So gehen also ziemlich runde acht Tage in München für Dominic Thiem zu Ende. Die Rückkehr unter die Top 100 ist garantiert, vielleicht wäre bei einem günstigeren Wetterverlauf noch mehr möglich gewesen. Auf dass er es im kommenden Jahr eben hier wieder versucht.
Hier das Einzel-Tableau in München