ATP: Nick Kyrgios - ein Comeback, das Lust auf mehr macht

Nick Kyrgios mag gestern zwar sein erstes Einzel-Match nach langer Verletzungspause in Brisbane verloren haben. Das Potenzial für eine Rückkehr weit nach vorne scheint dennoch vorhanden zu sein. 

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.01.2025, 14:25 Uhr

Kein Grund zum Verzweifeln: Nick Kyrgios hat bei seinem Einzel-Comeback eine gute Figur abgegeben
© Getty Images
Kein Grund zum Verzweifeln: Nick Kyrgios hat bei seinem Einzel-Comeback eine gute Figur abgegeben

Eigentlich gilt Nick Kyrgios ja selbst als großer Rhythmusbrecher, mit kurzen Intervallen zwischen den Aufschlägen, gelegentlichen Diskussionen mit dem Schiedsrichter oder dem Publikum, Kunstschlägen zu Zeiten, an denen diese weder angebracht noch zu erwarten wären. Mit Giovanni Mpetshi Perrcard hatte Kyrgios für sein Einzel-Comeback nun aber einen Spieler aufgefasst, der seinen Gegner gleich noch weniger Rhythmus gibt. Der junge Franzose behandelt den zweiten Aufschlag wie den ersten und zwar mit Vollgas.

Dass Kyrgios in der ersten Runde von Brisbane nach deutlich mehr als einem Jahr Pause im Einzel dennoch beinahe einen Sieg gefeiert hätte, spricht für die spielerischen Qualitäten, die der Australier immer noch besitzt. Nun schaut man zwar nicht in den Körper von Nick Kyrgios hinein, aber aus der Ferne betrachtet war da viel Gutes dabei.

Kyrgios mit Kokkinakis bei den Australian Open

Kyrgios zeigte sich flink auf den Beinen, das Handgelenk war bei der Vorhand schon wieder extrem flexibel. Über die Stabilität auf der Rückhandseite lässt sich wenig sagen, schließlich gab es kaum lange Ballwechsel. Aber die Fans hatten Spaß. Und Nick Kyrgios auch. Der wird ihm in zumindest einem weiteren Match an der Seite von Novak Djokovic im Doppel auch nicht vergehen.

Ob die Fitness schon für einen Run bei einem Grand-Slam-Turnier reicht? Viel Zeit ist nicht mehr bis zum Beginn der Australian Open, genau genommen: weniger als zwei Wochen. Die Erwartungen für das Doppel sollten dann wohl etwas höher sein als jene für das Singen. Schließlich will Kyrgios mit Kumpel Thanasi Kokkinakis antreten, mit dem er in Melbourne 2022 ja schon den Titel geholt hat.

So denn der Körper mitspielt. Wie mühsam ein Comeback sein kann, sieht man aktuell an Sebastian Korda, der seine Teilnahme in Brisbane dann kurzfristig eben doch wieder wegen Verletzungsproblemen absagen musste. Vor den Australian Open kommt keine Belastung mehr dazu: Denn in Brisbane ist Kyrgios am Neujahrstag mit Novak Djokovic ausgeschieden.

von Jens Huiber

Mittwoch
01.01.2025, 15:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.01.2025, 14:25 Uhr