ATP Paris-Bercy: Rafael Nadal und die Vaterschaft - "Alle Veränderungen sind schwierig"
Rafael Nadal wird in Paris-Bercy nicht nur sein erstes Einzelmatch seit den US Open bestreiten, der Spanier schlägt in der französischen Hauptstadt auch erstmals als Vater auf. Eine Veränderung.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
01.11.2022, 19:20 Uhr
Rafael Nadal ist zurück in Paris. Und er kündigte dies, nach den Australian Open ja ohnedies fast standesgemäß, mit einem wortkarten Instagram-Post - und mit einem Zwinker-Emoji versehen - an. Lange war es nämlich ungewiss, ob der Stier aus Manacor in diesem Jahr noch einmal auf die ATP-Tour zurückkehren wird. Denn: im Leben des 22-fachen Grand-Slam-Siegers hat sich jünst so einiges verändert. Erst vor wenigen Wochen wurde der Mallorquiner erstmals Vater.
Und die Vaterschaft, sie bekomme ihm gut, daran ließ der Spanier im Vorfeld des Turniers keine Zweifel. "Ehrlich gesagt, ist es immer schwer, von zu Hause wegzugehen (lacht). Es ist lustig, es ist wirklich unglaublich, wie man ihn schon nach drei Wochen, in denen man ihn kennt, komplett vermissen kann", so der Spanier. Für den sich mit der Geburt des Sohnes natürlich einiges verändert hat. Keine einfache Situation für einen Spieler wie Nadal, der wie kaum ein anderer für Kontinuität steht.
Nadal kämpft nicht um Nummer eins
"Es ist eine neue Erfahrung, alle Veränderungen sind schwierig in diesem Leben und man muss sich anpassen. Aber es ist so, dass wir heutzutage Glück mit der Technologie haben, wir können Videogespräche führen, wann immer wir wollen, das hilft uns sehr", betonte der 36-Jährige, der in Paris-Bercy freilich Form aufbauen möchte, um möglicherweise erstmals den heiß ersehnten Triumph bei den Nitto-ATP-Finals für sich beanspruchen zu können.
Jeden Falls kein dezidiertes Ziel, da wurde Nadal sehr klar, ist die Nummer eins in der Weltrangliste: "Ich bin stolz auf all die Dinge, die ich erreicht habe und 2022 noch erreichen kann. Um es klar zu sagen: Ich verstehe, dass dies ein Gesprächsthema für Sie ist, aber ich kämpfe nicht darum, die Nummer eins zu sein, sondern nur darum, bei jedem Turnier, das ich spiele, konkurrenzfähig zu sein", so Nadal, der in der zweiten Runde auf Tommy Paul trifft.
Natürlich seien diese Momente, als Nadal die Nummer-eins-Position innehatte, etwas Spezielles gewesen. Heute liegen die Prioritäten aber auf etwas Anderem: "Das ist etwas, was ich schon vor langer Zeit gesagt habe: Ich kämpfe nicht mehr darum, die Nummer eins zu sein. Ich habe es in der Vergangenheit getan, ich habe dieses Ziel in meiner Karriere ein paar Mal erreicht", so der Mallorquiner. "Es ist schwer, die Nummer eins in der Welt zu sein, aber ich bin froh, in einer Position zu sein, die zeigt, dass ich, wenn ich gespielt habe, wirklich gut gewesen bin."