ATP Rio: Zverev gibt Sieg gegen Comesana noch aus der Hand
Im Viertelfinale des ATP-500-Turniers in Rio musste sich Alexander Zverev trotz klarer Führung im dritten Satz noch dem Argentinier Francisco Comesana geschlagen geben und erleidet im Kampf um die Weltranglistenspitze den nächsten Rückschlag.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
22.02.2025, 05:57 Uhr

Hier das gesamte Match zum Nachlesen im Matchtracker
Zwar ging der topgesetzte Alexander Zverev im Viertelfinale des ATP-500er-Events in Rio de Janeiro gegen Francisco Comesana als Favorit in die Begegnung, dennoch sollte sich die Aufgabe gegen den Sandplatz-Spezialisten, der neun seiner zehn Titel auf dem Pro Circuit auf der roten Asche einfahren konnte, bei erneut brütender Hitze nicht als einfach herausstellen.
Schon im ersten Durchgang wechselte das Momentum bei dem intensiven Schlagabtausch von der Grundlinie mehrfach. Nach dem Break im ersten Spiel musste der Hamburger den zwischenzeitlichen Ausgleich hinnehmen, konnte aber ab Satzmitte eine Schippe drauflegen. Bevor der 27-jährige beim Stand von 5:4 zum Satzgewinn servierte, beschwerte er sich bei der französischen Schiedsrichterin Aurelie Tourte über störende Geräusche einer Drohne. Mit deren Erlaubnis durfte er einen Ball in Richtung der Drohne feuern, die anschließend auch wieder verschwand. Anschließend servierte der Olympiasieger von Tokio den Gewinn des ersten Durchgangs sicher nach Hause.
Im zweiten Akt starteten beide Protagonisten mit souveränen Aufschlagspielen, ehe der 24-jährige Comesana bei der ersten Break-Möglichkeit im Satz konsequent zupackte und den Satz in einem Marathonspiel zum Abschluss, bei Abwehr zweier Break-Chancen, mit seinem vierten Satzball zumachen konnte. Nach dem Satzausgleich berappelte sich Zverev wieder und sicherte sich im dritten Durchgang die ersten drei Spiele und transportierte die Führung zum 4:1. Danach schlichen sich beim deutschen Davis-Cup-Spieler jedoch zahlreiche Fehler ein, während sein argentinischer Gegner immer mehr Aufwind bekam. Mit fünf Spielgewinnen in Folge drehte der Spieler aus Mar del Plata die Begegnung noch und besiegelte mit einem verwandelten Überkopfball den 4:6, 6:3, 6:4-Erfolg nach 2:32 Stunden.
Damit verpasste Zverev, der bereits in der Vorwoche in Buenos Aires im Viertelfinale am Argentinier Francisco Cerundolo gescheitert war, die nächste Möglichkeit, im ATP-Ranking näher an den wegen Dopings gesperrten Weltranglistenersten Jannik Sinner aus Südtirol heranzurücken. Für den 23-fachen ATP-Titelträger geht es in der nächsten Woche weiter beim ATP-500er-Turnier im mexikanischen Acapulco, wo er 2021 bereits triumphieren konnte.
Baez und Carabelli fixieren argentinisches Halbfinale
Als Nr. 5 des Turniers traf der 24-jährige Sebastian Baez auf den taiwanesischen Qualifikanten Chun Hsin Tseng, der als Junior zwei Grand-Slam-Titel einfahren konnte und an der Spitze der Weltrangliste stand. Dabei konnte der Argentinier seinem 23-jährigen Gegner gleich das erste Aufschlagspiel abnehmen und blieb die gesamte Partie über ungefährdet. Nach 96 Minuten siegte der Champion der Generali Open in Kitzbühel aus dem Jahr 2023 mit 6:4, 6:1.
Im Halbfinale sieht sich der Weltranglisten-31. seinem Landsmann Ugo Carabelli gegenüber, der sich im Duell der Lucky Loser gegen den 21-jährigen Jaime Faria durchsetzen konnte. Nach denkbar knapp gewonnenem ersten Durchgang im Tiebreak war die Begegnung auch im zweiten Satz lange ausgeglichen, ehe dem 25-jährigen Argentinier das entscheidende Break zum 5:4 gelang und dieses zum finalen 7:6 (5), 6:4 nach knapp zwei Stunden bestätigte.
Muller überrascht auch Cerundolo
Nach seinem Auftakt-Coup gegen den brasilianischen Newcomer Joao Fonseca und dem Erfolg gegen den an Nr. 8 gesetzten Tomas Martin Etcheverry traf Alexandre Muller mit Francisco Cerundolo auf den nächsten gesetzten Argentinier. Dabei sah sich der ungesetzte Franzose im ersten Durchgang lange Zeit mit einem Break im Rückstand, konnte aber dem Satz noch eine Wendung geben. Mit dem Momentum im Rücken war der 28-jährige gegen die Nr. 4 des Turniers nicht mehr zu stoppen und siegte in 78 Minuten mit 7:5, 6:1. Im Halbfinale bekommt es der Weltranglisten-60. mit dem Zverev-Bezwinger Francisco Comesana zu tun.
Hier das Einzel-Tableau aus Rio de Janeiro