ATP Rom: Matchbälle abgewehrt - Roger Federer zieht ins Viertelfinale ein
Roger Federer hat beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom das Viertelfinale erreicht. Der 37-jährige Schweizer besiegte Borna Coric aus Kroatien mit 2:6, 6:4 und 7:6 (7).
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
16.05.2019, 20:16 Uhr
Von Jens Huiber aus Rom
Zu behaupten, die Tribünen des Grandstands im Foro Italico wären beim Auftritt von Roger Federer gegen Borna Coric voll gewesen, würde der Wahrheit nur halb gerecht werden. Freie Plastikschalen waren ohnehin nicht zu entdecken, aber auch die Treppen wurden als Sitzgelegenheiten wahrgenommen. Da wollten dann doch so viele Fans als möglich am Start sein, wenn Federer auf einem kleineren Court auftritt.
Zum zweiten Mal an diesem Donnerstag mithin. Vorstellung Nummer eins gab es im großen Theater, dem Campo Centrale, zwar auch fast bis zur Kapazitätsgrenze gefüllt, aber atmosphärisch bei weitem nicht so dicht wie der Grandstand. Federer begann im sechsten Treffen mit Coric denkbar schlecht, gab sein erstes Aufschlagspiel trotz 40:0-Führung ab. Mehr als 20 Minuten Spielzeit waren vergangen, bis der Schweizer sich auf der Anzeigetafel mit einem Spielgewinn eintragen konnte. Coric agierte druckvoll von der Grundlinie, ließ Federer keine Chancen, zurückzukommen. Und gewann den ersten Satz mit 6:2.
Sechstes Duell zwischen Coric und Federer
Der Kroate hatte Federer 2018 zweimal besiegt, in Halle und in Shanghai. Federer hatte sich in Dubai auf dem Weg zu seinem 100. Karriere-Titel revanchiert, war mit einem 3:2-Head-to-Head-Vorteil in die Partie gegangen. Und legte in Durchgang zwei mit einem Break vor. Coric schaffte zwar den Anschluss zum 4:5, musste aber unmittelbar danach seinen Aufschlag zum Satzausgleich abgeben.
In der Entscheidung wehrte Federer im neunten Spiel zwei Breakchancen Corics ab, der Druck auf den Kroaten stieg danach - ergebnisbedingt. Coric aber blieb konzentriert, glich zum 5:5 aus. Und wenige Augenblicke später zum 6:6. Im Tiebreak zog Coric auf 4:2 davon, nach einem Ballwechsel, in den beide Spieler noch einmal alles hineinlegten. Federer kam mit einem Ass auf 4:5 heran, Coric hatte die Chance, auszuservieren. Und der 22-Jährige aus Zagreb zeigte doch noch einmal kurz Nerven, schlug seinen ersten Matchball ins Netz. Den zweiten wehrte Federer mit einem Aufschlag durch die Mitte ab. Vor einer Tribüne, auf der alle Fans standen, egal in welchem Lager.
Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit hatte dann Federer seinen ersten Matchball. Diesmal traf Coric mit dem Aufschlag die Linie, 7:7. Und tatsächlich zog der Maestro mit einem Vorhand-Passierball, den Coric ins Netz vollierte in die Runde der letzten Acht ein. Dort trifft Federer am Freitag entweder auf Fabio Fognini oder auf Stefanos Tsitsipas. Dann aber wieder im ganz großen Theater.
Hier das Einzel-Tableau in Rom